Pallade Veneta - Verurteilter Islamist Abdeslam von Frankreich an Belgien ausgeliefert

Verurteilter Islamist Abdeslam von Frankreich an Belgien ausgeliefert


Verurteilter Islamist Abdeslam von Frankreich an Belgien ausgeliefert
Verurteilter Islamist Abdeslam von Frankreich an Belgien ausgeliefert / Foto: Benoit PEYRUCQ - AFP/Archiv

Nach seiner Verurteilung zu einer lebenslangen Haftstrafe in Frankreich ist der einzige überlebende Beteiligte an den Pariser Anschlägen von 2015, Salah Abdeslam, für einen weiteren Terrorprozess nach Belgien ausgeliefert worden. Er sei nun in einem belgischen Gefängnis in Haft, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus eingeweihten Kreisen. In Belgien soll sich der Franzose wegen der Anschläge in Brüssel im März 2016 vor Gericht verantworten.

Textgröße ändern:

Der 32-jährige Abdeslam war am Mittwochmorgen aus seinem Gefängnis in Fleury-Mérogis südlich von Paris zum Flughafen gebracht worden, um nach Belgien verlegt zu werden. Laut eingeweihten Kreisen wurde er dort ins Gefängnis in Ittre gebracht, rund 30 Kilometer von der belgischen Hauptstadt entfernt. Ab dem 10. Oktober soll Abdeslam mit vier weiteren Angeklagten wegen der Anschläge in Brüssel im März 2016 vor Gericht stehen. Das Verfahren könnte bis Sommer kommenden Jahres dauern.

Bei den Anschlägen am Brüsseler Flughafen und in einer Metrostation waren am 22. März 2016 insgesamt 32 Menschen getötet und 340 weitere verletzt worden. Die Taten wurden von derselben islamistischen Zelle organisiert wie die Pariser Anschläge. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Anschläge für sich.

Im Prozess zu den Pariser Anschlägen vom November 2015 war Abdeslam Ende Juni zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden, die kaum verkürzt werden kann. Dies ist die härteste Strafe, die das französische Recht ermöglicht. Da weder Abdeslam noch die Staatsanwaltschaft Berufung gegen das Urteil einlegten, ist es rechtskräftig.

Abdeslam war am 18. März 2016 in Belgien festgenommen worden und einen Monat später nach Frankreich ausgeliefert worden. 2018 war der Franzose mit marokkanischen Wurzeln bereits in Brüssel zu 20 Jahren Haft verurteilt worden, weil er nach den Pariser Anschlägen in Brüssel abgetaucht und dort in eine Schießerei mit Polizisten verwickelt war.

Nach dem im Oktober beginnenden Prozess in Belgien soll er seine Strafe in Frankreich verbüßen. Er könnte später aber auch beantragen, in ein Gefängnis in Belgien verlegt zu werden, wo er aufgewachsen ist und seine Familie lebt.

Bei den Anschlägen im Pariser Konzertsaal Bataclan, am Fußballstadion Stade de France und auf Straßencafés hatten die dschihadistischen Täter am 13. November 2015 insgesamt 130 Menschen getötet. Etwa 350 weitere Menschen wurden verletzt. Die Angreifer feuerten mit Maschinengewehren auf die Menschen im Konzertsaal und in den Cafés, mehrere von ihnen zündeten Sprengstoffgürtel.

E.M.Filippelli--PV

Empfohlen

Demokratie-Aktivist Jimmy Lai: Trump ruft China zur Freilassung auf

Die USA haben an China appelliert, den bekannten Demokratie-Aktivisten und Medienunternehmer Jimmy Lai freizulassen. US-Präsident Donald Trump sagte am Montag in Washington, er habe den chinesischen Präsidenten Xi Jinping bei einem Telefonat persönlich darum gebeten. Lai sei "ein älterer Mann, und es geht ihm nicht gut", sagte Trump zur Begründung. "Wir werden sehen, was passiert."

Chile: Ultrarechter Wahlsieger Kast verspricht Regierung der "nationalen Einheit"

Chiles künftiger Präsident José Antonio Kast will nach eigener Aussage eine Regierung der "nationalen Einheit" bilden und sich nach seinem Amtsantritt im März für alle Chilenen einsetzen. "Es gibt bestimmte Situationen, die uns alle betreffen, etwa in den Bereichen Sicherheit, Gesundheit, Bildung oder Wohnen", sagte der rechtsextreme Politiker am Montag im Beisein des scheidenden linksgerichteten Präsidenten Gabriel Boric im Präsidentenpalast in Santiago.

Ukraine-Gespräche: Selenskyj und Merz sehen erhebliche Fortschritte bei Sicherheitsgarantien

Bei den Ukraine-Gesprächen in Berlin sind nach Angaben von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erhebliche Fortschritte mit Blick auf mögliche Sicherheitsgarantien für Kiew erzielt worden. "Wir haben jetzt von amerikanischer Seite gehört, dass man bereit ist, Sicherheitsgarantien zu geben, die dem Artikel fünf des Nato-Vertrags entsprechen", sagte Selenskyj bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Merz. Ein US-Vertreter sprach von "sehr starker Abschreckung" durch US-Waffen. Am Abend schlugen europäische Staats- und Regierungschefs in einer gemeinsamen Erklärung eine "multinationale Truppe für die Ukraine" mit Unterstützung der USA vor.

Familie: Iranische Friedensnobelpreisträgerin Mohammadi bei Festnahme brutal geschlagen

Wachsende Sorge um Narges Mohammadi: Bei ihrer gewaltsamen Festnahme im Iran ist die Friedensnobelpreisträgerin nach Angaben ihrer Familie brutal geschlagen worden. Seine gesundheitlich fragile Schwester sei trotz der Misshandlung "nicht im Krankenhaus und noch immer in Gewahrsam", sagte der in Oslo lebende Bruder der 53-Jährigen, Hamid Mohammadi, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Iranische Aktivisten, darunter der preisgekrönte Regisseur Jafar Panahi, forderten die "sofortige und bedingungslose Freilassung" der Frauenrechtlerin.

Textgröße ändern: