Pallade Veneta - Gazprom stellt künftigen Betrieb von Nord-Stream-Pipeline in Frage

Gazprom stellt künftigen Betrieb von Nord-Stream-Pipeline in Frage


Gazprom stellt künftigen Betrieb von Nord-Stream-Pipeline in Frage
Gazprom stellt künftigen Betrieb von Nord-Stream-Pipeline in Frage / Foto: John MACDOUGALL - AFP/Archiv

Der russische Gaskonzern Gazprom hat den Weiterbetrieb der Pipeline Nord Stream 1 in Frage gestellt. Vor dem Hintergrund der Reparatur einer dafür notwendigen Turbine in Kanada erklärte das Unternehmen am Mittwoch, man habe bislang keine schriftliche Bestätigung, dass die reparierte Turbine aus Kanada dem für die Installation verantwortlichen Unternehmen Siemens tatsächlich geliefert werde. "Unter diesen Umständen" könne Gazprom den künftigen Betrieb der Leitung nicht garantieren.

Textgröße ändern:

Unter Verweis auf die defekte Turbine hatte Russland die Gaslieferungen durch die Ostsee-Pipeline bereits Mitte Juni stark gedrosselt. Die Turbine wurde daraufhin zur Reparatur in ein Siemens-Werk in Kanada gebracht. Wegen kanadischer Sanktionen gegen Russland war zunächst nicht klar, ob die Rücksendung des inzwischen reparierten Gerätes möglich ist.

Am Wochenende gab die Regierung in Ottawa jedoch grünes Licht für die Ausfuhr. Der Siemens-Konzern kündigte an, die Turbine so schnell wie möglich zu installieren. Die Europäische Kommission hatte in der vergangenen Woche bestätigt, dass die Turbine nicht unter die EU-Sanktionen gegen Russland falle.

Gazprom erklärte dennoch, das Unternehmen verfüge "über kein einziges Dokument, das es Siemens erlaubt, den Gasturbinenmotor, der derzeit in Kanada repariert wird, aus dem Land zu holen".

Am Montag hatten außerdem reguläre Wartungsarbeiten an der Nord-Stream-Pipeline begonnen, so dass nun erstmal kein Gas mehr fließt. Die Arbeiten sollen rund zehn Tage dauern. Es gab jedoch Zweifel daran, ob danach tatsächlich wieder Gas fließen würde.

Die Entscheidung Kanadas, die reparierte Turbine wieder nach Deutschland zu liefern, sorgt indes weiter für Kritik. Die Nichtregierungsorganisation Weltkongress der Ukrainer klagte vor dem kanadischen Federal Court gegen die Genehmigung der kanadischen Regierung.

Premierminister Justin Trudeau verteidigte am Mittwoch die "sehr schwere Entscheidung", den Export der Turbine zu erlauben. Die Sanktionen gegen Russland sollten "Putin und seine Unterstützer" treffen, "nicht unsere Verbündeten und deren Bevölkerung". Mit der Ausfuhr der Turbine nach Deutschland wolle man eine mögliche dramatische Energiekrise in Europa verhindern - und so die Zustimmung der Bevölkerung zur westlichen Unterstützung der Ukraine sicherstellen.

O.Mucciarone--PV

Empfohlen

Demokratie-Aktivist Jimmy Lai: Trump ruft China zur Freilassung auf

Die USA haben an China appelliert, den bekannten Demokratie-Aktivisten und Medienunternehmer Jimmy Lai freizulassen. US-Präsident Donald Trump sagte am Montag in Washington, er habe den chinesischen Präsidenten Xi Jinping bei einem Telefonat persönlich darum gebeten. Lai sei "ein älterer Mann, und es geht ihm nicht gut", sagte Trump zur Begründung. "Wir werden sehen, was passiert."

Chile: Ultrarechter Wahlsieger Kast verspricht Regierung der "nationalen Einheit"

Chiles künftiger Präsident José Antonio Kast will nach eigener Aussage eine Regierung der "nationalen Einheit" bilden und sich nach seinem Amtsantritt im März für alle Chilenen einsetzen. "Es gibt bestimmte Situationen, die uns alle betreffen, etwa in den Bereichen Sicherheit, Gesundheit, Bildung oder Wohnen", sagte der rechtsextreme Politiker am Montag im Beisein des scheidenden linksgerichteten Präsidenten Gabriel Boric im Präsidentenpalast in Santiago.

Ukraine-Gespräche: Selenskyj und Merz sehen erhebliche Fortschritte bei Sicherheitsgarantien

Bei den Ukraine-Gesprächen in Berlin sind nach Angaben von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erhebliche Fortschritte mit Blick auf mögliche Sicherheitsgarantien für Kiew erzielt worden. "Wir haben jetzt von amerikanischer Seite gehört, dass man bereit ist, Sicherheitsgarantien zu geben, die dem Artikel fünf des Nato-Vertrags entsprechen", sagte Selenskyj bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Merz. Ein US-Vertreter sprach von "sehr starker Abschreckung" durch US-Waffen. Am Abend schlugen europäische Staats- und Regierungschefs in einer gemeinsamen Erklärung eine "multinationale Truppe für die Ukraine" mit Unterstützung der USA vor.

Familie: Iranische Friedensnobelpreisträgerin Mohammadi bei Festnahme brutal geschlagen

Wachsende Sorge um Narges Mohammadi: Bei ihrer gewaltsamen Festnahme im Iran ist die Friedensnobelpreisträgerin nach Angaben ihrer Familie brutal geschlagen worden. Seine gesundheitlich fragile Schwester sei trotz der Misshandlung "nicht im Krankenhaus und noch immer in Gewahrsam", sagte der in Oslo lebende Bruder der 53-Jährigen, Hamid Mohammadi, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Iranische Aktivisten, darunter der preisgekrönte Regisseur Jafar Panahi, forderten die "sofortige und bedingungslose Freilassung" der Frauenrechtlerin.

Textgröße ändern: