Pallade Veneta - Steinmeier bittet 50 Jahre nach Olympia-Attentat von München um Vergebung

Steinmeier bittet 50 Jahre nach Olympia-Attentat von München um Vergebung


Steinmeier bittet 50 Jahre nach Olympia-Attentat von München um Vergebung
Steinmeier bittet 50 Jahre nach Olympia-Attentat von München um Vergebung / Foto: Thomas KIENZLE - AFP

In einer historischen Geste hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 50 Jahre nach dem Olympia-Attentat von München die Angehörigen der getöteten israelischen Sportler um Entschuldigung gebeten. Er bitte als deutsches Staatsoberhaupt und im Namen der Bundesrepublik Deutschland um Vergebung für den mangelnden Schutz der israelischen Athleten und für die mangelnde Aufklärung nach dem Attentat, sagte Steinmeier am Montag bei einer Gedenkveranstaltung am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck.

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An dem öffentlichen Gedenken nahm neben Angehörigen der getöteten Sportler auch Israels Präsident Isaac Herzog teil. Bei dem Attentat während der Olympischen Spiele waren dort 1972 elf israelische Sportler getötet worden. Eine Vielzahl an Fehlern der deutschen Organisatoren der Spiele beim Schutz der Sportler und die Fehler der deutschen Polizei beim Versuch der Befreiung der Geiseln gilt als Ursache, weshalb das Olympia-Attentat so viele Tote forderte. Neben den elf Sportlern starb auch ein bayerischer Polizist.

Ein palästinensisches Kommando war am 5. September 1972 in das Münchner Olympiagelände eingedrungen und hatte Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln genommen, zu der eskalierten Befreiungsaktion kam es Stunden später am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck. Steinmeier sagte, die Tatverantwortung für das Attentat liege bei den palästinensischen Tätern und deren libyschen Helfern. "Es ist sehr bitter, dass von heutigen politischen Vertretern dieser Länder kein Wort der Anteilnahme, kein Wort des Bedauerns kommt."

Erst in der vergangenen Woche hatte es eine Verständigung der Bundesregierung mit Hinterbliebenen über Entschädigungszahlungen gegeben. Die Familien erhalten 28 Millionen Euro, außerdem werden weitere Schritte zur Aufarbeitung des Attentats unternommen. So sollen bislang verschlossene Akten zugänglich gemacht werden.

R.Zarlengo--PV

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