Pallade Veneta - KI und Urheberrecht: US-Startup Anthropic zahlt 1,5 Milliarden Dollar

KI und Urheberrecht: US-Startup Anthropic zahlt 1,5 Milliarden Dollar


KI und Urheberrecht: US-Startup Anthropic zahlt 1,5 Milliarden Dollar
KI und Urheberrecht: US-Startup Anthropic zahlt 1,5 Milliarden Dollar / Foto: FABRICE COFFRINI - AFP

Das US-Unternehmen Anthropic will zur Beilegung einer Sammelklage wegen der unrechtmäßigen Nutzung von Büchern zum Training seiner KI-Modelle mindestens 1,5 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro) in einen Entschädigungsfonds für Autoren, Rechteinhaber und Verlage zahlen. Wie aus am Freitag eingereichten Gerichtsdokumenten hervorgeht, hatte eine Autorengruppe Anthropic vorgeworfen, Millionen Bücher illegal heruntergeladen zu haben, um seinen Chatbot Claude zu trainieren, der mit ChatGPT konkurriert.

Textgröße ändern:

"Diese historische Einigung übertrifft jede andere bekannte Urheberrechts-Entschädigung", sagte der Anwalt der Kläger, Justin Nelson, der Nachrichtenagentur AFP. "Es ist die erste dieser Art im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz."

Den Gerichtsunterlagen zufolge sind durch den Vergleich rund 500.000 Bücher abgedeckt, was rund 3000 Dollar pro Buch entspricht - das Vierfache des gesetzlichen Mindestschadenersatzes nach US-Urheberrecht. Demnach muss Anthropic die raubkopierten Dokumente und sämtliche Kopien vernichten, behält aber die Rechte für legal erworbene und eingescannte Bücher.

"Diese Einigung sendet eine starke Botschaft an die KI-Industrie, dass es schwerwiegende Konsequenzen hat, wenn sie die Werke von Autoren raubkopiert, um ihre KI zu trainieren, und damit diejenigen beraubt, die es sich am wenigsten leisten können", erklärte Mary Rasenberger, Chefin des Schriftstellerverbandes Authors Guild.

Die gütliche Einigung muss noch von einem Gericht genehmigt werden. Anthropic kann durch den Vergleich einen Prozess verhindern, der Anfang Dezember beginnen sollte. Er hätte deutlich höhere Entschädigungszahlungen zur Folge haben können.

Das Unternehmen Anthropic mit Sitz in San Francisco hatte diese Woche mitgeteilt, 13 Milliarden Dollar in einer Finanzierungsrunde eingenommen zu haben, wodurch das KI-Startup mit 183 Milliarden Dollar bewertet wird. Es gehört mit OpenAI zu den führenden Entwicklern von Anwendungen generativer Künstlicher Intelligenz (KI). Diese stehen wegen ihrer Trainingspraktiken zunehmend unter rechtlichem Druck.

F.M.Ferrentino--PV

Empfohlen

Forscher: Nasa-Erkundungsfahrzeug nimmt Geräusche von Mini-Blitzen auf dem Mars auf

Ein Roboter der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf dem Mars hat nach Einschätzung von Wissenschaftlern erstmals Beweise für Blitze auf dem Roten Planeten gesammelt. Der Nasa-Rover "Perseverance", der den Mars seit 2021 erkundet, habe zufällig Geräusche dieser Blitze aufgenommen, heißt es in einem Beitrag, der diese Woche im Wissenschaftsmagazin "Nature" erschien. Die Frage, ob es im staubigen und wenig erforschten Mars-Klima überhaupt zu Blitzen kommen kann, beschäftigt die Wissenschaft seit Langem.

Entscheidung der ESA: Deutscher Astronaut soll zum Mond fliegen

Bei den geplanten Mond-Missionen der US-Raumfahrtbehörde Nasa soll auch ein deutscher Astronaut dabei sein. "Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, ESA-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden", sagte ESA-Chef Josef Aschbacher am Donnerstag bei der Ministerratstagung der Europäischen Weltraumorganisation in Bremen. Bei der ersten Mission werde ein Deutscher an Bord sein.

Bericht über Chip-Deal von Meta und Google: Nvidia stürzt an Wall Street ab

Nach einem Medienbericht über eine mögliche Chip-Partnerschaftzwischen der Facebook-Mutter Meta und Google ist der US-Technologieriese Nvidia an der Börse unter Druck geraten. Die Nvidia-Aktie verlor am Dienstag an der New Yorker Wall Street zeitweise mehr als sechs Prozent an Wert. Das Technologieportal "The Information" hatte berichtet, Meta könne möglicherweise Google-Chips in seinen Rechenzentren verwenden.

Schwedischer Bezahldienst Klarna kündigt eigene Kryptowährung an

Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna hat die Einführung einer eigenen Kryptowährung angekündigt. KlarnaUSD solle ein sogenannter Stablecoin sein, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das bedeutet, dass der Wert der Kryptowährung an konventionelle Vermögenswerte wie etablierte Währungen oder Staatsanleihen gekoppelt wird. Derzeit wird die auf der dezentralen Blockchain-Technologie basierende Währung demnach getestet - eingeführt werden soll sie 2026.

Textgröße ändern: