Pallade Veneta - Neue Erkenntnisse: Flusspferde lebten noch während letzter Eiszeit in Deutschland

Neue Erkenntnisse: Flusspferde lebten noch während letzter Eiszeit in Deutschland


Neue Erkenntnisse: Flusspferde lebten noch während letzter Eiszeit in Deutschland
Neue Erkenntnisse: Flusspferde lebten noch während letzter Eiszeit in Deutschland / Foto: ULISES RUIZ - AFP/Archiv

Flusspferde haben in Deutschland nach Erkenntnissen von Forschern deutlich länger gelebt als bislang angenommen. Die heute nur noch in Afrika südlich der Sahara heimischen Tiere kamen neuen Knochenanalysen zufolge noch Mitte der letzten Eiszeit vor rund 47.000 bis 31.000 Jahren im Oberrheingraben vor, wie die Universität Potsdam am Donnerstag mitteilte. Sie lebten damit im gleichen Zeitfenster wie Mammuts und Wollnashörner.

Textgröße ändern:

Nach Universitätsangaben galt bisher als ausgemacht, dass das sogenannte gewöhnliche Flusspferd zu Beginn der letzten Eiszeit vor rund 115.000 Jahren aus Mitteleuropa verschwand. Ein von Experten der Hochschule sowie der Reiss-Engelhorn-Museen und des Curt-Engelhorn-Zentrums für Archäometrie in Mannheim geleitetes Team kam nun aber zu einem anderen Ergebnis. Demnach lebten sie mehrere zehntausend Jahre länger im Oberrheingraben.

Die Wissenschaftler untersuchten alte Tierknochen, die in Sand- und Kiesablagerungen erhalten blieben. Sie sequenzierten DNA und setzten Radiokarbonmessungen zur Altersbestimmung ein, wie es weiter hieß. Der Oberrheingraben ist eine Tiefebene beiderseits des Rheins zwischen der nördlichen Schweiz, dem östlichen Frankreich und Südwestdeutschland. Zu ihr gehören Teile von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen.

Der in der Fachzeitung "Current Biology" veröffentlichten Untersuchung zufolge ergab die Genomanalyse der Flusspferdfossilien auch, dass die eiszeitliche Population im Oberrheingraben mutmaßlich nur klein und isoliert war. "Die aktuelle Studie liefert wichtige neue Erkenntnisse, die eindrucksvoll belegen, dass die Eiszeit nicht überall gleich war, sondern dass es lokale Besonderheiten gab", erklärte der Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, Wilfried Rosendahl.

Die Flusspferde im Oberrheingraben lebten den Knochenfunden zufolge in einer vergleichsweise milden Klimaphase etwa zur Mitte der Eiszeit. Sie waren laut DNA-Analysen außerdem eng mit den heutigen afrikanischen Flusspferden verwandt und gehörten biologisch betrachtet zur selben Art.

Flusspferde sind wärmeliebend. Das sogenannte Großflusspferd mit dem wissenschaftlichen Namen Hippopotamus amphibius kann ein Gewicht von mehr als drei Tonnen erreichen und lebt an Gewässern in Savannen. Es gibt auch noch eine weitere Gattung - das deutlich kleinere und weniger als 300 Kilogramm schwere Zwergflusspferd, das dichte Urwälder bewohnt.

U.Paccione--PV

Empfohlen

Forscher: Nasa-Erkundungsfahrzeug nimmt Geräusche von Mini-Blitzen auf dem Mars auf

Ein Roboter der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf dem Mars hat nach Einschätzung von Wissenschaftlern erstmals Beweise für Blitze auf dem Roten Planeten gesammelt. Der Nasa-Rover "Perseverance", der den Mars seit 2021 erkundet, habe zufällig Geräusche dieser Blitze aufgenommen, heißt es in einem Beitrag, der diese Woche im Wissenschaftsmagazin "Nature" erschien. Die Frage, ob es im staubigen und wenig erforschten Mars-Klima überhaupt zu Blitzen kommen kann, beschäftigt die Wissenschaft seit Langem.

Entscheidung der ESA: Deutscher Astronaut soll zum Mond fliegen

Bei den geplanten Mond-Missionen der US-Raumfahrtbehörde Nasa soll auch ein deutscher Astronaut dabei sein. "Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, ESA-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden", sagte ESA-Chef Josef Aschbacher am Donnerstag bei der Ministerratstagung der Europäischen Weltraumorganisation in Bremen. Bei der ersten Mission werde ein Deutscher an Bord sein.

Bericht über Chip-Deal von Meta und Google: Nvidia stürzt an Wall Street ab

Nach einem Medienbericht über eine mögliche Chip-Partnerschaftzwischen der Facebook-Mutter Meta und Google ist der US-Technologieriese Nvidia an der Börse unter Druck geraten. Die Nvidia-Aktie verlor am Dienstag an der New Yorker Wall Street zeitweise mehr als sechs Prozent an Wert. Das Technologieportal "The Information" hatte berichtet, Meta könne möglicherweise Google-Chips in seinen Rechenzentren verwenden.

Schwedischer Bezahldienst Klarna kündigt eigene Kryptowährung an

Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna hat die Einführung einer eigenen Kryptowährung angekündigt. KlarnaUSD solle ein sogenannter Stablecoin sein, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das bedeutet, dass der Wert der Kryptowährung an konventionelle Vermögenswerte wie etablierte Währungen oder Staatsanleihen gekoppelt wird. Derzeit wird die auf der dezentralen Blockchain-Technologie basierende Währung demnach getestet - eingeführt werden soll sie 2026.

Textgröße ändern: