Pallade Veneta - Deutscher Wetterdienst erhofft sich von neuem Satelliten bessere Prognosen

Deutscher Wetterdienst erhofft sich von neuem Satelliten bessere Prognosen


Deutscher Wetterdienst erhofft sich von neuem Satelliten bessere Prognosen
Deutscher Wetterdienst erhofft sich von neuem Satelliten bessere Prognosen / Foto: GUILLAUME SOUVANT - AFP

Ein neuer Wettersatellit soll am Dienstag vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All gebracht werden - und für bessere Gewitterprognosen auch in Deutschland sorgen. Der künstliche Himmelskörper ist der erste von sechs neuen europäischen Wettersatelliten der Serie Meteosat Third Generation MTG, die deutlich präzisere Wettervorhersagen ermöglichen sollen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag in Offenbach mitteilte.

Textgröße ändern:

Das gesamte MTG-Programm soll bis 2035 gestartet werden und bis in die 2040er Jahre Daten liefern. Es wird insgesamt über drei Milliarden Euro kosten, von denen Deutschland mehr als 20 Prozent trägt. Der DWD erhofft sich mit den neuen Satelliten insbesondere eine verbesserte Erfassung von Feuchtigkeit und Bewölkung in der Atmosphäre.

Da die Messinstrumente eine höhere räumliche Auflösung erlauben und alle zehn Minuten Daten liefern sollen, erwarten die Meteorologen, künftig Gewitterwolken deutlicher erkennen und ihre Lebensdauer besser abschätzen zu können. Davon profitiere zum Beispiel die Luftfahrt, die heute schon Gewittervorhersagen des DWD alle 15 Minuten ins Cockpit geliefert bekomme. Für Europa und die umliegenden Meere soll zudem erstmals eine Blitzmessung durch Satelliten möglich sein.

Der DWD verarbeitet den Angaben zufolge täglich rund 165 Millionen Wetterbeobachtungen. Fünf Millionen Beobachtungen davon werden aktiv für die Wettervorhersage genutzt. Davon stammen rund 85 Prozent von Satelliten. Da die neuen im Vergleich zu älteren Satelliten etwa die 50fache Datenmenge lieferten, werde die Bedeutung von Satelliten für die nationalen Wetterdienste in Europa weiter wachsen, erklärte der DWD.

Die neuen Wettersatelliten werden von der europäischen Wettersatellitenorganisation Eumetsat mit Sitz in Darmstadt betrieben. In dieser zwischenstaatlichen Organisation schlossen sich den Angaben zufolge die nationalen Wetterdienste von derzeit 30 europäischen Staaten zusammen.

F.M.Ferrentino--PV

Empfohlen

Gentechnik: Agrarindustrie begrüßt EU-Einigung - Kritik von Umweltschützern

Die geplante Lockerung der EU-Regeln für Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen stößt in Deutschland auf ein geteiltes Echo. Während der Industrieverband Agrar die in der Nacht zu Donnerstag erzielte Einigung der EU-Verhandler zu sogenannten Neuen Genomischen Techniken (NGT) als "wichtiges Signal" für die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft begrüßte, äußerten Umwelt- und Verbraucherschützer deutliche Kritik.

Schweizer lehnen neue Dienstpflicht und Reichensteuer mit deutlicher Mehrheit ab

Die Schweizer haben sich in zwei Volksentscheiden jeweils mit deutlicher Mehrheit gegen eine allgemeine Dienstpflicht statt der bisherigen Wehrpflicht und eine Klima-Erbschaftsteuer für den reichsten Teil der Bevölkerung ausgesprochen. Wie aus am Sonntag nach Schließung der Wahllokale veröffentlichten Hochrechnungen der Rundfunkanstalt SRG hervorging, lehnten 84 Prozent der Teilnehmenden die Dienstpflicht und 79 Prozent die Klima-Erbschaftsteuer ab.

Grüne schärfen Profil bei Klima und Energie - mehr Solidarität für Ukraine gefordert

Die Schärfung des Profils der Grünen in zentralen Fragen wie Klimaschutz und Energie hat den Bundesparteitag in Hannover geprägt. Dabei ging es besonders darum, gleichermaßen gegen die Erderwärmung und für mehr soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. In einem außenpolitischen Beschluss forderten die Grünen am Wochenende mehr militärische und politische Unterstützung für die Ukraine. Betonte wurde zudem die Notwendigkeit der Anerkennung eines Staates Palästina.

Grünen-Chef Banaszak fordert sozial gerechteren Klimaschutz

Grünen-Parteichef Felix Banaszak hat dazu aufgerufen, Klimaschutz sozial gerechter auszugestalten. Es sei falsch, den ökologischen Anspruch nach unten korrigieren, "aber der soziale Anspruch, der muss hoch", sagte Banaszak am Samstag auf dem Bundesparteitag in Hannover. Es gehe darum, Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung für eine "Mitmach-Ökologie" zu gewinnen.

Textgröße ändern: