Pallade Veneta - Copernicus bestätigt Rekordschmelze bei Meereis in der Antarktis

Copernicus bestätigt Rekordschmelze bei Meereis in der Antarktis


Copernicus bestätigt Rekordschmelze bei Meereis in der Antarktis
Copernicus bestätigt Rekordschmelze bei Meereis in der Antarktis / Foto: Johan ORDONEZ - AFP/Archiv

Die von Eis bedeckte Fläche auf den Meeren rund um die Antarktis ist so klein wie noch nie seit Beginn der satellitengestützten Messungen vor rund 45 Jahren. Am 16. Februar und damit noch vor Ende der sommerlichen Schmelzperiode habe die Gesamtausdehnung des Meereises nur noch 2,06 Millionen Quadratkilometer erreicht, teilte der Klimawandel-Dienst des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus (C3S) am Mittwoch mit. Dies ist noch weniger als das bisherige Rekordminimum im Februar des vergangenen Jahres.

Textgröße ändern:

Die Zahlen des C3S bestätigen Angaben des Nationalen Schnee- und Eisdatenzentrums der USA (NSIDC), wonach die Ausdehnung im vergangenen Monat sogar nur bei insgesamt 1,79 Millionen Quadratkilometer gelegen hatte. Copernicus führt die Differenz auf "unterschiedliche Algorithmen zur Ermittlung des Meereises" zurück.

Auf der Südhalbkugel herrscht derzeit Sommer. Das Eis in der Antarktis geht jeden Sommer zurück und baut sich im Winter wieder auf. Unmittelbare Auswirkungen auf den Meeresspiegel hat es nicht, da das Eis bereits im Wasser schwimmt.

Aber das Schmelzen des Eispanzers führt dazu, dass die Wellen den antarktischen Eisschild angreifen. Die Eiskappe - ein dicker Süßwassergletscher, der die Antarktis bedeckt - steht unter besonderer Beobachtung der Wissenschaftler, da sie genug Wasser enthält, um bei ihrem Abschmelzen einen katastrophalen Anstieg des Meeresspiegels zu verursachen.

Besorgniserregend ist die abnehmende Eisbedeckung auch, weil sie zur Beschleunigung der globalen Erwärmung beiträgt - auch in der Arktis. Laut Copernicus lag das antarktische Packeis im gesamten Februar 2023 "34 Prozent unter dem Durchschnitt".

Laut den Copernicus-Daten ist es bereits das achte Jahr in Folge, dass die Meereisbedeckung im südlichen Ozean im Februar unterhalb des langjährigen durchschnittlichen Minimums lag. Dies lässt befürchten, dass sich am Südpol zum ersten Mal ein deutlicher Trend zur Verringerung des Packeises abzeichnet.

Im Gegensatz zum Nordpol, wo das Meereis schon seit den späten 70er Jahren deutlich zurückgeht, war es am Südpol über Jahrzehnte hinweg - trotz starker jährlicher Schwankungen - relativ stabil.

L.Guglielmino--PV

Empfohlen

Gentechnik: Agrarindustrie begrüßt EU-Einigung - Kritik von Umweltschützern

Die geplante Lockerung der EU-Regeln für Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen stößt in Deutschland auf ein geteiltes Echo. Während der Industrieverband Agrar die in der Nacht zu Donnerstag erzielte Einigung der EU-Verhandler zu sogenannten Neuen Genomischen Techniken (NGT) als "wichtiges Signal" für die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft begrüßte, äußerten Umwelt- und Verbraucherschützer deutliche Kritik.

Schweizer lehnen neue Dienstpflicht und Reichensteuer mit deutlicher Mehrheit ab

Die Schweizer haben sich in zwei Volksentscheiden jeweils mit deutlicher Mehrheit gegen eine allgemeine Dienstpflicht statt der bisherigen Wehrpflicht und eine Klima-Erbschaftsteuer für den reichsten Teil der Bevölkerung ausgesprochen. Wie aus am Sonntag nach Schließung der Wahllokale veröffentlichten Hochrechnungen der Rundfunkanstalt SRG hervorging, lehnten 84 Prozent der Teilnehmenden die Dienstpflicht und 79 Prozent die Klima-Erbschaftsteuer ab.

Grüne schärfen Profil bei Klima und Energie - mehr Solidarität für Ukraine gefordert

Die Schärfung des Profils der Grünen in zentralen Fragen wie Klimaschutz und Energie hat den Bundesparteitag in Hannover geprägt. Dabei ging es besonders darum, gleichermaßen gegen die Erderwärmung und für mehr soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. In einem außenpolitischen Beschluss forderten die Grünen am Wochenende mehr militärische und politische Unterstützung für die Ukraine. Betonte wurde zudem die Notwendigkeit der Anerkennung eines Staates Palästina.

Grünen-Chef Banaszak fordert sozial gerechteren Klimaschutz

Grünen-Parteichef Felix Banaszak hat dazu aufgerufen, Klimaschutz sozial gerechter auszugestalten. Es sei falsch, den ökologischen Anspruch nach unten korrigieren, "aber der soziale Anspruch, der muss hoch", sagte Banaszak am Samstag auf dem Bundesparteitag in Hannover. Es gehe darum, Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung für eine "Mitmach-Ökologie" zu gewinnen.

Textgröße ändern: