Pallade Veneta - Saudi-Arabiens Ölkonzern Aramco meldet für 2022 Rekordgewinn

Saudi-Arabiens Ölkonzern Aramco meldet für 2022 Rekordgewinn


Saudi-Arabiens Ölkonzern Aramco meldet für 2022 Rekordgewinn
Saudi-Arabiens Ölkonzern Aramco meldet für 2022 Rekordgewinn / Foto: JOE LYNCH - Saudi Aramco/AFP/Archiv

Der saudiarabische Ölkonzern Aramco hat für das vergangene Jahr einen Rekordgewinn von 161,1 Milliarden US-Dollar (151,4 Milliarden Euro) vermeldet. Der explodierende Gewinnzuwachs - 46 Prozent mehr als im Vorjahr - sei "im Wesentlichen auf den hohen Ölpreis" und sowie die verkauften Mengen zurückzuführen, teilte der Konzern, der hauptsächlich in Staatsbesitz ist, am Sonntag mit. Nach Russlands Einmarsch in der Ukraine im Februar 2022 waren die Energiepreise weltweit in die Höhe geschossen.

Textgröße ändern:

Aktivisten reagierten empört auf die Gewinnmeldung des Ölkonzerns. "Es ist erschreckend, dass eine Firma in einem einzigen Jahr mehr als 161 Milliarden Dollar Profit mit dem Verkauf von fossilen Brennstoffen macht - dem größten Treiber des Klimawandels", erklärte die Generalsekretärin von Amnesty International, Agnès Callamard.

Noch schockierender sei, dass "dieser Überschuss in einer globalen Krise der Lebenshaltungskosten und steigenden Energiepreise durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine angehäuft" worden sei. Aramcos Gewinn sei der höchste je vermeldete Jahresgewinn eines Unternehmens, hob Callard hervor.

Der saudiarabische Ölkonzern war erst 2019 an die Börse gegangen. Er ist das zweitwertvollste Unternehmens der Welt nach Apple. 2022 meldeten auch fünf weitere Ölgiganten Rekordgewinne: Shell, Chevron, ExxonMobil, BP und TotalEnergies.

Aramco hat sich zu einer "operationalen Klimaneutralität" bis 2050 verpflichtet - was aber nur bedeutet, dass die Ölanlagen keine Treibhausgasemissionen mehr verursachen sollen. Die Emissionen durch die Verbrennung des von Aramco geförderten Erdöls in aller Welt werden dabei allerdings nicht berücksichtigt.

Aramcos Profite haben auch die saudiarabische Wirtschaft beflügelt: Die Wirtschaft wuchs nach offiziellen Angaben 2022 in Saudi-Arabien um 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das ist der höchste Wert in der Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20).

Saudi-Arabien führt die Opec-Gruppe Öl exportierender Länder an. Gemeinsam mit weiteren Ländern - vor allem Russland - bilden sie die Opec+. Der Zusammenschluss hatte sich Anfang Oktober auf eine deutliche Produktionssenkung im November geeinigt, was zu diplomatischen Verwerfungen mit den USA und Vorwürfen der Parteinahme Saudi-Arabiens zugunsten Russlands geführt hatte. Riad versicherte daraufhin, die Entscheidung sei "rein aus wirtschaftlichen Gründen" gefallen.

L.Guglielmino--PV

Empfohlen

Gentechnik: Agrarindustrie begrüßt EU-Einigung - Kritik von Umweltschützern

Die geplante Lockerung der EU-Regeln für Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen stößt in Deutschland auf ein geteiltes Echo. Während der Industrieverband Agrar die in der Nacht zu Donnerstag erzielte Einigung der EU-Verhandler zu sogenannten Neuen Genomischen Techniken (NGT) als "wichtiges Signal" für die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft begrüßte, äußerten Umwelt- und Verbraucherschützer deutliche Kritik.

Schweizer lehnen neue Dienstpflicht und Reichensteuer mit deutlicher Mehrheit ab

Die Schweizer haben sich in zwei Volksentscheiden jeweils mit deutlicher Mehrheit gegen eine allgemeine Dienstpflicht statt der bisherigen Wehrpflicht und eine Klima-Erbschaftsteuer für den reichsten Teil der Bevölkerung ausgesprochen. Wie aus am Sonntag nach Schließung der Wahllokale veröffentlichten Hochrechnungen der Rundfunkanstalt SRG hervorging, lehnten 84 Prozent der Teilnehmenden die Dienstpflicht und 79 Prozent die Klima-Erbschaftsteuer ab.

Grüne schärfen Profil bei Klima und Energie - mehr Solidarität für Ukraine gefordert

Die Schärfung des Profils der Grünen in zentralen Fragen wie Klimaschutz und Energie hat den Bundesparteitag in Hannover geprägt. Dabei ging es besonders darum, gleichermaßen gegen die Erderwärmung und für mehr soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. In einem außenpolitischen Beschluss forderten die Grünen am Wochenende mehr militärische und politische Unterstützung für die Ukraine. Betonte wurde zudem die Notwendigkeit der Anerkennung eines Staates Palästina.

Grünen-Chef Banaszak fordert sozial gerechteren Klimaschutz

Grünen-Parteichef Felix Banaszak hat dazu aufgerufen, Klimaschutz sozial gerechter auszugestalten. Es sei falsch, den ökologischen Anspruch nach unten korrigieren, "aber der soziale Anspruch, der muss hoch", sagte Banaszak am Samstag auf dem Bundesparteitag in Hannover. Es gehe darum, Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung für eine "Mitmach-Ökologie" zu gewinnen.

Textgröße ändern: