Pallade Veneta - Verletzte sowie Schäden an Häusern und Autos nach heftigen Unwettern

Verletzte sowie Schäden an Häusern und Autos nach heftigen Unwettern


Verletzte sowie Schäden an Häusern und Autos nach heftigen Unwettern
Verletzte sowie Schäden an Häusern und Autos nach heftigen Unwettern / Foto: JACK GUEZ - AFP/Archiv

Bei starken Unwettern im Süden und Westen Deutschlands sind am Dienstagabend und in der Nacht zum Mittwoch mehrere Menschen verletzt sowie zahlreiche Gebäude und Autos beschädigt worden. In Freisen im Saarland gab es Schäden an 50 Häusern - der Leiter des Katastrophenschutzes im Landkreis Sankt Wendel, Dirk Schäfer, ging von einem Tornado aus. Besonders viele Schäden wurden auch vom Bodensee gemeldet.

Textgröße ändern:

Schäfer berichtete, dass der Landkreis im November bereits einen bestätigten Tornado erlebt habe. Das Ausmaß der aktuellen Schäden und bestimmte Merkmale wie etwa die Lage der umgestürzten Bäume ähnelten der damaligen Lage. Von einigen Häusern seien die Dächer abgedeckt worden oder sogar samt Gebälk weggeflogen - "da stehen nur noch die Mauerreste". Zum Glück sei niemand verletzt worden.

In der Nähe von Ravensburg in Baden-Württemberg verunglückte der Fahrer eines dreirädrigen Rollers schwer, als er in einen auf der Straße liegenden Baum fuhr. Er sei schwer verletzt worden, teilte die Polizei mit. Es bestehe Lebensgefahr.

Die Polizei in Konstanz berichtete von mehr als 370 Notrufen am späten Dienstagabend, von denen die meisten das Unwetter betrafen. Zwei Menschen seien bei den insgesamt fünf witterungsbedingten Verkehrsunfällen verletzt worden. Auf einem Campingplatz in Allensbach sei eine etwa 70 Zentimeter starke Eiche auf einen Wohnwagen gestürzt, in dem sich eine dreiköpfige Familie aufhielt. Die drei Familienmitglieder und eine weitere Frau mussten ins Krankenhaus.

In der Gemeinde Moos stürzte eine Frau durch den Dachboden, als sie vom Sturm gelöste Ziegel wieder befestigen wollte. Auch sie musste in eine Klinik gebracht werden. Außerdem wurden am Bodensee mehrere Autos durch umgestürzte Bäume, herabfallende Äste oder Dachziegel beschädigt. Der Bahnverkehr zwischen Konstanz und Radolfzell wurde wegen einer beschädigten Oberleitung eingestellt. Es gab außerdem Straßensperrungen und weitere Verkehrsbeeinträchtigungen.

In Ulm schlug ein Blitz in einem Hausdach ein. Wie die Polizei mitteilte, konnten alle 14 Bewohnerinnen und Bewohner ihre Wohnungen unverletzt verlassen. Sie konnten aber in der Nacht nicht mehr dahin zurückkehren, da die Feuerwehr das Dach zur Bekämpfung der Glutnester stellenweise öffnen musste.

Auch in Bayern gab es Verletzte und Schäden. Wie das Polizeipräsidium in Ingolstadt mitteilte, fiel im Landkreis Fürstenfeldbruck ein Baum auf einen Wohnwagen, in dem zwei Menschen schliefen. Die Frau habe sich befreien können, der Mann sei aber eingeklemmt und schwer verletzt worden. Die Feuerwehr habe ihn befreit. In Fürstenfeldbruck sei außerdem ein Fußgänger durch einen umstürzenden Baum leicht verletzt worden.

Auf dem Starnberger See wurde ein 80-Jähriger mit seinem Boot vom Unwetter überrascht. Er habe sich auf eine Sandbank mitten im See retten können, hieß es. Die Wasserwacht habe ihn wieder zurück an Land gebracht. In mehreren Städten wurden Autos beschädigt, darunter München und Darmstadt in Hessen. Aus der bayerischen Landeshauptstadt meldete die Feuerwehr rund 400 Einsätze.

Am Mittwoch sollte sich die Wetterlage etwas beruhigen. Der Deutsche Wetterdienst erwartete für vormittags in der Nordhälfte noch örtliche Gewitter, am Nachmittag "einzelne, teils markante Gewitter". Ganz im Süden könnten noch vereinzelt Gewitter auftreten. Nachmittags und abends solle es südlich der Donau wieder mehr gewittern.

N.Tartaglione--PV

Empfohlen

Gentechnik: Agrarindustrie begrüßt EU-Einigung - Kritik von Umweltschützern

Die geplante Lockerung der EU-Regeln für Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen stößt in Deutschland auf ein geteiltes Echo. Während der Industrieverband Agrar die in der Nacht zu Donnerstag erzielte Einigung der EU-Verhandler zu sogenannten Neuen Genomischen Techniken (NGT) als "wichtiges Signal" für die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft begrüßte, äußerten Umwelt- und Verbraucherschützer deutliche Kritik.

Schweizer lehnen neue Dienstpflicht und Reichensteuer mit deutlicher Mehrheit ab

Die Schweizer haben sich in zwei Volksentscheiden jeweils mit deutlicher Mehrheit gegen eine allgemeine Dienstpflicht statt der bisherigen Wehrpflicht und eine Klima-Erbschaftsteuer für den reichsten Teil der Bevölkerung ausgesprochen. Wie aus am Sonntag nach Schließung der Wahllokale veröffentlichten Hochrechnungen der Rundfunkanstalt SRG hervorging, lehnten 84 Prozent der Teilnehmenden die Dienstpflicht und 79 Prozent die Klima-Erbschaftsteuer ab.

Grüne schärfen Profil bei Klima und Energie - mehr Solidarität für Ukraine gefordert

Die Schärfung des Profils der Grünen in zentralen Fragen wie Klimaschutz und Energie hat den Bundesparteitag in Hannover geprägt. Dabei ging es besonders darum, gleichermaßen gegen die Erderwärmung und für mehr soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. In einem außenpolitischen Beschluss forderten die Grünen am Wochenende mehr militärische und politische Unterstützung für die Ukraine. Betonte wurde zudem die Notwendigkeit der Anerkennung eines Staates Palästina.

Grünen-Chef Banaszak fordert sozial gerechteren Klimaschutz

Grünen-Parteichef Felix Banaszak hat dazu aufgerufen, Klimaschutz sozial gerechter auszugestalten. Es sei falsch, den ökologischen Anspruch nach unten korrigieren, "aber der soziale Anspruch, der muss hoch", sagte Banaszak am Samstag auf dem Bundesparteitag in Hannover. Es gehe darum, Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung für eine "Mitmach-Ökologie" zu gewinnen.

Textgröße ändern: