Pallade Veneta - Taifun "Saola" reißt in Hongkong Bäume und Baugerüste um

Taifun "Saola" reißt in Hongkong Bäume und Baugerüste um


Taifun "Saola" reißt in Hongkong Bäume und Baugerüste um
Taifun "Saola" reißt in Hongkong Bäume und Baugerüste um / Foto: ISAAC LAWRENCE - AFP

Der Taifun "Saola" hat in der Millionenmetropole Hongkong einige Schäden angerichtet, jedoch weniger schlimm gewütet als befürchtet. Der Sturm riss Bäume und Baugerüste um und zerstörte Fensterscheiben, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. In der Nacht zu Samstag traf "Saola" im Süden Chinas auf Land. Fast 900.000 Menschen waren zuvor aus gefährdeten Gebieten in Sicherheit gebracht worden, Millionen Einwohner suchten Schutz in ihren Wohnungen.

Textgröße ändern:

"Saola" war mit großer Sorge erwartet worden. Bevor er Hongkong erreichte, schwächte sich der Sturm allerdings ab und wurde von der Kategorie "Super-Taifun" zu einem "starken Taifun" herabgestuft.

Obwohl "Saola" Hongkong nicht direkt traf, riss er dort Bäume aus, zertrümmerte Fensterscheiben und brachte Baugerüste zum Einsturz. Örtlichen Medien zufolge riss der Sturm auch Solarpanele von Hausdächern. Verletzte meldeten die Behörden zunächst nicht. Der Ladenbesitzer Thomas Wong erzählte, er habe die Nacht in seinem Geschäft verbringen müssen. "Der öffentliche Verkehr war außer Betrieb... Ich hatte keine Wahl", sagte er.

Die Behörden hatten befürchtet, "Saola" könne ähnliche Verwüstungen mit sich bringen wie der Super-Taifun "Manghkut" im Jahr 2018. Damals wurden in Hongkong mehr als 300 Menschen verletzt, außerdem sorgte der Sturm für Ausfälle der Strom- und Wasserversorgung. Auf dem chinesischen Festland kamen damals sechs Menschen ums Leben. Insgesamt mehr als drei Millionen Chinesen waren damals von den Auswirkungen von "Manghkut" betroffen.

Die Hongkonger Behörden teilten am Samstag mit, mehr als 500 Einsatzkräfte seien unterwegs, um die Sturmschäden zu begutachten. Der Hongkonger Flughafen nahm seinen Betrieb schrittweise wieder auf, nachdem "Saola" für massenhafte Flugstreichungen und Verspätungen gesorgt hatte. Die benachbarte Glücksspiel-Metropole Macau teilte mit, ihre Casinos seien nach eintägiger wetterbedingter Schließung wieder geöffnet.

Am Samstag gegen 3.30 Uhr Ortszeit traf "Saola" südlich der chinesischen Küstenstadt Zhuhai in der Provinz Guangdong auf Land, wie die chinesische Wetterbehörde erklärte. Hunderte Flüge wurden in der Volksrepublik abgesagt, Geschäfte blieben vorsorglich geschlossen und der Verkehr wurde eingestellt.

Fast 900.000 Menschen waren zuvor aus gefährdeten chinesischen Gebieten evakuiert worden. Zunächst hatten die Behörden mit dem schwersten Sturm in der Region seit 1949 gerechnet, am Samstag stufte die Provinz Guangdong ihre Schutzmaßnahmen jedoch herab. Die Behörden erwarteten, dass sich der Sturm während seines Wegs entlang der Küste weiter abschwäche.

Von Zuhai zog der Taifun weiter zur Urlaubsinsel Hailing. Dort wurden Windgeschwindigkeiten von 100 Stundenkilometern gemessen. Auf der anderen Seite des Südchinesischen Meeres bewegte sich der Taifun "Haikui" schnell auf Taiwan zu. Zwar wurde die Bevölkerung gewarnt, schwere Auswirkungen des Sturms wurden jedoch nicht erwartet.

Der Süden Chinas wird im Sommer und Herbst häufig von Taifunen getroffen. Durch den Klimawandel nehmen die Stürme laut Wissenschaftlern an Häufigkeit und Stärke zu.

H.Lagomarsino--PV

Empfohlen

Gentechnik: Agrarindustrie begrüßt EU-Einigung - Kritik von Umweltschützern

Die geplante Lockerung der EU-Regeln für Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen stößt in Deutschland auf ein geteiltes Echo. Während der Industrieverband Agrar die in der Nacht zu Donnerstag erzielte Einigung der EU-Verhandler zu sogenannten Neuen Genomischen Techniken (NGT) als "wichtiges Signal" für die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft begrüßte, äußerten Umwelt- und Verbraucherschützer deutliche Kritik.

Schweizer lehnen neue Dienstpflicht und Reichensteuer mit deutlicher Mehrheit ab

Die Schweizer haben sich in zwei Volksentscheiden jeweils mit deutlicher Mehrheit gegen eine allgemeine Dienstpflicht statt der bisherigen Wehrpflicht und eine Klima-Erbschaftsteuer für den reichsten Teil der Bevölkerung ausgesprochen. Wie aus am Sonntag nach Schließung der Wahllokale veröffentlichten Hochrechnungen der Rundfunkanstalt SRG hervorging, lehnten 84 Prozent der Teilnehmenden die Dienstpflicht und 79 Prozent die Klima-Erbschaftsteuer ab.

Grüne schärfen Profil bei Klima und Energie - mehr Solidarität für Ukraine gefordert

Die Schärfung des Profils der Grünen in zentralen Fragen wie Klimaschutz und Energie hat den Bundesparteitag in Hannover geprägt. Dabei ging es besonders darum, gleichermaßen gegen die Erderwärmung und für mehr soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. In einem außenpolitischen Beschluss forderten die Grünen am Wochenende mehr militärische und politische Unterstützung für die Ukraine. Betonte wurde zudem die Notwendigkeit der Anerkennung eines Staates Palästina.

Grünen-Chef Banaszak fordert sozial gerechteren Klimaschutz

Grünen-Parteichef Felix Banaszak hat dazu aufgerufen, Klimaschutz sozial gerechter auszugestalten. Es sei falsch, den ökologischen Anspruch nach unten korrigieren, "aber der soziale Anspruch, der muss hoch", sagte Banaszak am Samstag auf dem Bundesparteitag in Hannover. Es gehe darum, Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung für eine "Mitmach-Ökologie" zu gewinnen.

Textgröße ändern: