Pallade Veneta - Australiens Kohlekraftwerk bleibt mindestens zwei Jahre länger am Netz als geplant

Australiens Kohlekraftwerk bleibt mindestens zwei Jahre länger am Netz als geplant


Australiens Kohlekraftwerk bleibt mindestens zwei Jahre länger am Netz als geplant
Australiens Kohlekraftwerk bleibt mindestens zwei Jahre länger am Netz als geplant / Foto: DAVID GRAY - AFP/Archiv

Wegen drohender Versorgungsengpässe bleibt Australiens größtes Kohlekraftwerk mindestens zwei Jahre länger am Netz als bislang geplant. Mit der längeren Laufzeit des Eraring-Kraftwerks solle die Zeit des Ausbaus der erneuerbaren Energien überbrückt werden, erklärte der Premierminister von New South Wales, Chris Minns, am Donnerstag. Nach den ursprünglichen Plänen hätte das rund zwei Autostunden von Sydney entfernte Kraftwerk kommendes Jahr geschlossen werden sollen.

Textgröße ändern:

Minns argumentierte, die längere Laufzeit widerspreche Australiens Plänen für den Umstieg auf Erneuerbare nicht, sondern stütze sie. "Der beste Weg, die Energiewende zu unterlaufen, ist es, (bei Eraring) 2025 die Lichter ausgehen zu lassen", erklärte er. "Das werde ich nicht zulassen."

Australien verfolgt das Ziel, bis 2030 den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf 82 Prozent zu steigern. Im jüngsten Haushaltsentwurf der australischen Labor-Partei ist sogar die Rede davon, Australien zu einer globalen "Supermacht für erneuerbare Energien" zu machen.

2022 lag der Anteil der Erneuerbaren an der gesamten Stromerzeugung des Landes allerdings noch bei 32 Prozent, wohingegen auf Kohle 47 Prozent entfielen. Weil der Ausbau der erneuerbaren Energien wie Solar- und Windkraft langsamer voran geht als erwartet, warnte die australische Energieaufsichtsbehörde vor Engpässen und sogar Stromausfällen in den kommenden Jahren. Die Industrie und konservative Politiker dringen derweil darauf, das 1998 verhängte Verbot der Atomkraftnutzung aufzuheben.

Der Abbau und Export klimaschädlicher Kohle hat in Australien lange eine große Rolle gespielt. Zugleich bekommen die Menschen dort die Auswirkungen der Erderwärmung, etwa in Form von riesigen Waldbränden und starken Überflutungen, deutlich zu spüren.

O.Mucciarone--PV

Empfohlen

Gentechnik: Agrarindustrie begrüßt EU-Einigung - Kritik von Umweltschützern

Die geplante Lockerung der EU-Regeln für Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen stößt in Deutschland auf ein geteiltes Echo. Während der Industrieverband Agrar die in der Nacht zu Donnerstag erzielte Einigung der EU-Verhandler zu sogenannten Neuen Genomischen Techniken (NGT) als "wichtiges Signal" für die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft begrüßte, äußerten Umwelt- und Verbraucherschützer deutliche Kritik.

Schweizer lehnen neue Dienstpflicht und Reichensteuer mit deutlicher Mehrheit ab

Die Schweizer haben sich in zwei Volksentscheiden jeweils mit deutlicher Mehrheit gegen eine allgemeine Dienstpflicht statt der bisherigen Wehrpflicht und eine Klima-Erbschaftsteuer für den reichsten Teil der Bevölkerung ausgesprochen. Wie aus am Sonntag nach Schließung der Wahllokale veröffentlichten Hochrechnungen der Rundfunkanstalt SRG hervorging, lehnten 84 Prozent der Teilnehmenden die Dienstpflicht und 79 Prozent die Klima-Erbschaftsteuer ab.

Grüne schärfen Profil bei Klima und Energie - mehr Solidarität für Ukraine gefordert

Die Schärfung des Profils der Grünen in zentralen Fragen wie Klimaschutz und Energie hat den Bundesparteitag in Hannover geprägt. Dabei ging es besonders darum, gleichermaßen gegen die Erderwärmung und für mehr soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. In einem außenpolitischen Beschluss forderten die Grünen am Wochenende mehr militärische und politische Unterstützung für die Ukraine. Betonte wurde zudem die Notwendigkeit der Anerkennung eines Staates Palästina.

Grünen-Chef Banaszak fordert sozial gerechteren Klimaschutz

Grünen-Parteichef Felix Banaszak hat dazu aufgerufen, Klimaschutz sozial gerechter auszugestalten. Es sei falsch, den ökologischen Anspruch nach unten korrigieren, "aber der soziale Anspruch, der muss hoch", sagte Banaszak am Samstag auf dem Bundesparteitag in Hannover. Es gehe darum, Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung für eine "Mitmach-Ökologie" zu gewinnen.

Textgröße ändern: