Pallade Veneta - Elektroautos: Umweltorganisation T&E fordert EU-Vorgaben für Dienstwagenflotten

Elektroautos: Umweltorganisation T&E fordert EU-Vorgaben für Dienstwagenflotten


Elektroautos: Umweltorganisation T&E fordert EU-Vorgaben für Dienstwagenflotten
Elektroautos: Umweltorganisation T&E fordert EU-Vorgaben für Dienstwagenflotten / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP

Angesichts der schleppenden Nachfrage nach Elektroautos hat die Umweltorganisation Transport and Environment (T&E, Verkehr und Umwelt) europäische Vorgaben für einen Elektro-Anteil an großen Dienstwagenflotten gefordert. "Ab 2030 sollten in Flotten mit über 100 Autos nur noch vollelektrische Firmenwagen neu zugelassen werden", heißt es in einem Papier der Umweltorganisation, das der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag.

Textgröße ändern:

Mit einer solchen Vorgabe könnte die EU nach Einschätzung der Organisation die Nachfrage nach Elektroautos deutlich ankurbeln: BMW verkauft den Angaben zufolge mehr als 70 Prozent seiner Neuwagen an Firmen, bei VW und Mercedes werden demnach rund zwei Drittel der Neufahrzeuge als Dienstwagen zugelassen. Private Haushalte oder mittelständische Unternehmen mit weniger als 100 Dienstwagen wären von den Vorschlägen nicht betroffen.

Die Autobauer sind auf den Absatz von Elektroautos angewiesen, um die Klimaziele der EU zu erreichen. Bis 2035 sinken schrittweise die sogenannten Flottengrenzwerte. Das sind Vorgaben für die Hersteller, wie viel Kohlendioxid die von ihnen produzierten Neuwagen im Schnitt höchstens ausstoßen dürfen, Elektroautos gelten dabei als emissionsfrei. Halten sie die Grenzwerte nicht ein, drohen den Autobauern hohe Bußgelder.

"Die Industrie klagt weiterhin darüber, dass deutsche Hersteller durch mangelnde Nachfrage die Flottengrenzwerte nicht einhalten können", erklärte die T&E-Referentin für Elektromobilität, Susanne Goetz. Eine Vorgabe für Dienstwagenflotten sei eine "naheliegende Lösung für dieses Problem", fügte sie hinzu. Die Umweltorganisation geht davon aus, dass Dienstwagen den Herstellern "knapp die Hälfte ihrer E-Auto-Verkäufe sichern" könnten.

Weil Unternehmen ihre Fahrzeuge in der Regel nur wenige Jahre halten, könnten nach Einschätzung von T&E schon bald zahlreiche Elektroautos auf dem Gebrauchtwagenmarkt an private Käuferinnen und Käufer gehen. "Die meisten Menschen kaufen gebraucht, und das sind ehemalige Firmenwagen", sagte T&E-Referentin Goetz der Nachrichtenagentur AFP.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat für Anfang März einen Aktionsplan für die europäische Autoindustrie angekündigt. Bei den drohenden Strafzahlungen wegen verfehlter Grenzwerte hatte sie den Herstellern bereits "Flexibilität" zugesagt. T&E beteiligt sich auch an einem sogenannten strategischen Dialog der EU-Kommission mit Autobauern, Zulieferern, Arbeitnehmervertretern und Umweltorganisationen.

U.Paccione--PV

Empfohlen

Gentechnik: Agrarindustrie begrüßt EU-Einigung - Kritik von Umweltschützern

Die geplante Lockerung der EU-Regeln für Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen stößt in Deutschland auf ein geteiltes Echo. Während der Industrieverband Agrar die in der Nacht zu Donnerstag erzielte Einigung der EU-Verhandler zu sogenannten Neuen Genomischen Techniken (NGT) als "wichtiges Signal" für die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft begrüßte, äußerten Umwelt- und Verbraucherschützer deutliche Kritik.

Schweizer lehnen neue Dienstpflicht und Reichensteuer mit deutlicher Mehrheit ab

Die Schweizer haben sich in zwei Volksentscheiden jeweils mit deutlicher Mehrheit gegen eine allgemeine Dienstpflicht statt der bisherigen Wehrpflicht und eine Klima-Erbschaftsteuer für den reichsten Teil der Bevölkerung ausgesprochen. Wie aus am Sonntag nach Schließung der Wahllokale veröffentlichten Hochrechnungen der Rundfunkanstalt SRG hervorging, lehnten 84 Prozent der Teilnehmenden die Dienstpflicht und 79 Prozent die Klima-Erbschaftsteuer ab.

Grüne schärfen Profil bei Klima und Energie - mehr Solidarität für Ukraine gefordert

Die Schärfung des Profils der Grünen in zentralen Fragen wie Klimaschutz und Energie hat den Bundesparteitag in Hannover geprägt. Dabei ging es besonders darum, gleichermaßen gegen die Erderwärmung und für mehr soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. In einem außenpolitischen Beschluss forderten die Grünen am Wochenende mehr militärische und politische Unterstützung für die Ukraine. Betonte wurde zudem die Notwendigkeit der Anerkennung eines Staates Palästina.

Grünen-Chef Banaszak fordert sozial gerechteren Klimaschutz

Grünen-Parteichef Felix Banaszak hat dazu aufgerufen, Klimaschutz sozial gerechter auszugestalten. Es sei falsch, den ökologischen Anspruch nach unten korrigieren, "aber der soziale Anspruch, der muss hoch", sagte Banaszak am Samstag auf dem Bundesparteitag in Hannover. Es gehe darum, Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung für eine "Mitmach-Ökologie" zu gewinnen.

Textgröße ändern: