Pallade Veneta - Studie: Verluste durch Extremwetter in Europa diesen Sommer bei 43 Milliarden Euro

Studie: Verluste durch Extremwetter in Europa diesen Sommer bei 43 Milliarden Euro


Studie: Verluste durch Extremwetter in Europa diesen Sommer bei 43 Milliarden Euro
Studie: Verluste durch Extremwetter in Europa diesen Sommer bei 43 Milliarden Euro / Foto: ANDER GILLENEA - AFP

Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen haben in diesem Sommer rund ein Viertel der Regionen in der Europäischen Union betroffen - laut einer Studie liegen die geschätzten Verluste durch diese extremen Wetterereignisse bei 43 Milliarden Euro. Bis 2029 steigen diese Verluste demnach auf insgesamt 126 Milliarden Euro - denn "die tatsächlichen Kosten extremer Wetterereignisse werden erst nach und nach sichtbar", wie es in der Studie heißt.

Textgröße ändern:

Die Untersuchung der Universität Mannheim und der Europäischen Zentralbank basiert auf Wetterdaten für den Zeitraum Juni bis August 2025, untersucht wurden 1160 europäische Regionen. 96 Regionen waren demnach von Hitzewellen, 195 von Dürre und 53 von Überschwemmungen betroffen.

Die wirtschaftlichen Folgen sind unterschiedlich: Hitze führt zu Produktivitätsverlusten, etwa im Bau- und Gastgewerbe, während Dürren vor allem die Landwirtschaft treffen. Überschwemmungen verursachen direkte Schäden an Infrastruktur und Gebäuden - aber auch mittelbare Verluste, etwa durch unterbrochene Lieferketten, wie es in der Studie heißt.

Diese Schäden seien "deutlich messbar". In Italien lagen die geschätzten Einbußen demnach bei 11,9 Milliarden Euro für 2025, bis 2029 werden sie bei 34,2 Milliarden Euro liegen, das entspricht 0,6 beziehungsweise 1,75 Prozent der italienischen Wirtschaftsleistung des Jahres 2024. In Frankreich beliefen sich die Schäden demnach in diesem Sommer auf 10,1 Milliarden Euro und werden auf 33,9 Milliarden Euro im Jahr 2029 geschätzt.

Studienautorin Sehrish Usman betonte, extreme Wetterereignisse würden "das Leben und den Lebensunterhalt der Menschen über eine Vielzahl von Kanälen beeinflussen, die über die unmittelbaren Auswirkungen hinausgehen". Offizielle Schätzungen der Auswirkungen erfolgten oft mit Verzögerung.

Von Wettereignissen betroffen sind vor allem Regionen in Südeuropa, etwa in Spanien, Italien, Portugal, Griechenland und Südfrankreich, wie es in der Studie weiter heißt. Nördliche Länder, wie Dänemark, Schweden und Deutschland weisen relativ geringere Schäden auf, "aber die Häufigkeit und das Ausmaß extremer Wetterereignisse, insbesondere Überschwemmungen, nehmen in diesen Regionen zu."

M.Jacobucci--PV

Empfohlen

Gentechnik: Agrarindustrie begrüßt EU-Einigung - Kritik von Umweltschützern

Die geplante Lockerung der EU-Regeln für Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen stößt in Deutschland auf ein geteiltes Echo. Während der Industrieverband Agrar die in der Nacht zu Donnerstag erzielte Einigung der EU-Verhandler zu sogenannten Neuen Genomischen Techniken (NGT) als "wichtiges Signal" für die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft begrüßte, äußerten Umwelt- und Verbraucherschützer deutliche Kritik.

Schweizer lehnen neue Dienstpflicht und Reichensteuer mit deutlicher Mehrheit ab

Die Schweizer haben sich in zwei Volksentscheiden jeweils mit deutlicher Mehrheit gegen eine allgemeine Dienstpflicht statt der bisherigen Wehrpflicht und eine Klima-Erbschaftsteuer für den reichsten Teil der Bevölkerung ausgesprochen. Wie aus am Sonntag nach Schließung der Wahllokale veröffentlichten Hochrechnungen der Rundfunkanstalt SRG hervorging, lehnten 84 Prozent der Teilnehmenden die Dienstpflicht und 79 Prozent die Klima-Erbschaftsteuer ab.

Grüne schärfen Profil bei Klima und Energie - mehr Solidarität für Ukraine gefordert

Die Schärfung des Profils der Grünen in zentralen Fragen wie Klimaschutz und Energie hat den Bundesparteitag in Hannover geprägt. Dabei ging es besonders darum, gleichermaßen gegen die Erderwärmung und für mehr soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. In einem außenpolitischen Beschluss forderten die Grünen am Wochenende mehr militärische und politische Unterstützung für die Ukraine. Betonte wurde zudem die Notwendigkeit der Anerkennung eines Staates Palästina.

Grünen-Chef Banaszak fordert sozial gerechteren Klimaschutz

Grünen-Parteichef Felix Banaszak hat dazu aufgerufen, Klimaschutz sozial gerechter auszugestalten. Es sei falsch, den ökologischen Anspruch nach unten korrigieren, "aber der soziale Anspruch, der muss hoch", sagte Banaszak am Samstag auf dem Bundesparteitag in Hannover. Es gehe darum, Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung für eine "Mitmach-Ökologie" zu gewinnen.

Textgröße ändern: