Pallade Veneta - Inflation wirkt sich in Europa deutlich auf Mindestlöhne aus

Inflation wirkt sich in Europa deutlich auf Mindestlöhne aus


Inflation wirkt sich in Europa deutlich auf Mindestlöhne aus
Inflation wirkt sich in Europa deutlich auf Mindestlöhne aus

Die Teuerungsrate hat auch auf europäischer Ebene erheblichen Einfluss auf die Mindestlöhne: Zwar stiegen diese zum Jahreswechsel in der EU deutlich an, der mittlere Zuwachs betrug 4,0 Prozent, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag erklärte. Inflationsbereinigt hatten die Menschen, die den Mindestlohn beziehen, allerdings nur 1,4 Prozent mehr Geld in der Tasche.

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Die Steigerung fiel zwar auch größer aus als im Vorjahr, da waren es 3,1 Prozent. Allerdings blieb damals mit einem realen Zuwachs von 1,6 Prozent auch mehr Geld übrig. Für Deutschland hatte am Mittwoch bereits das Statistische Bundesamt in Wiesbaden herausgestellt, dass die hohe Inflation den Zuwachs der Löhne generell im vergangenen Jahr komplett aufgezehrt hat - die Reallöhne sanken voraussichtlich sogar um 0,1 Prozent.

Grundsätzlich sieht das WSI in seinem Bericht die Entwicklung der Mindestlöhne in Europa auf einem guten Pfad. Die Autoren sehen demnach einen "Aufbruch in der deutschen und europäischen Mindestlohnpolitik", die sich stärker als bisher am Ziel eines angemessenen Lohnniveaus orientiere. Deutschland könne dabei angesichts der geplanten weiteren Erhöhungen "vom Nachzügler zum Vorreiter" werden.

In Deutschland beträgt der gesetzliche Mindestlohn seit Jahresbeginn 9,82 Euro, zum Juli dieses Jahres wird er planmäßig auf 10,45 Euro angehoben. Die Ampel-Regierung hat zudem im Koalitionsvertrag festgeschrieben, dass der Mindestlohn noch in diesem Jahr auf zwölf Euro pro Stunde ansteigen soll. Das soll nach Angaben von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zum 1. Oktober erfolgen.

Derzeit stehe Deutschland "wie durchgängig seit Einführung" des Mindestlohns noch an sechster und damit letzter Stelle der westeuropäischen Länder, erklärte das WSI. An der Spitze steht Luxemburg mit 13,05 Euro, höhere Löhne gibt es demnach auch in den Niederlanden (10,58 Euro), Frankreich (10,57 Euro), Irland (10,50 Euro) und Belgien (10,25 Euro). An der unteren Skala rangieren Bulgarien mit umgerechnet 2,00 Euro, Lettland mit 2,96 Euro und Rumänien mit 3,10 Euro.

Insgesamt erhöhten der Studie zufolge zum Jahreswechsel 18 EU-Staaten ihre Mindestlöhne, Bulgarien und das frühere EU-Land Großbritannien ziehen zum April nach.

L.Bufalini--PV

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