Pallade Veneta - Heil geht nach 2025 nur von leicht steienden Rentenbeiträgen aus

Heil geht nach 2025 nur von leicht steienden Rentenbeiträgen aus


Heil geht nach 2025 nur von leicht steienden Rentenbeiträgen aus
Heil geht nach 2025 nur von leicht steienden Rentenbeiträgen aus / Foto: DENIS CHARLET - AFP/Archiv

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) rechnet nicht damit, dass der Beitragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung nach 2025 deutlich steigen muss. Auch nach dann auslaufenden Begrenzung werde der Satz nur "leicht ansteigen", sagte Heil den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Samstag. Die Deutsche Rentenversicherung geht davon aus, dass der Beitragssatz bis 2026 stabil bleiben kann - auch wegen einer langsamer steigenden Lebenserwartung durch die Corona-Pandemie.

Textgröße ändern:

Derzeit gebe es fünf Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr als vor zehn Jahren vorhergesagt, sagte Heil. Dadurch könne der Beitragssatz länger als erwartet auf dem bisherigen Niveau gehalten werden.

"Erst in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre wird der Satz leicht ansteigen", sagte der SPD-Minister. "Mein Ziel ist, auch danach einen zu starken Anstieg zu verhindern." Dies sei möglich, "wenn wir unsere Hausaufgaben beim Thema Fachkräftesicherung machen" und zudem durch die Aktienrente "eine Dämpfung der Beiträge erreichen".

Die Ampelkoalition plant, die sogenannte Haltelinie beim Rentenniveau, die bis 2025 ein Niveau von 48 Prozent absichert, zu verlängern. Die zweite Haltelinie, mit der verhindert werden soll, dass der Beitragssatz über 20 Prozent steigt, soll dagegen nach 2025 nicht fortgeführt werden.

Heil verteidigte das Vorhaben von Finanzminister Christian Lindner (FDP), Schulden in Höhe von zunächst zehn Milliarden Euro aufzunehmen, um sie am Kapitalmarkt anzulegen und die Erträge ab Mitte der 2030er Jahre zur Dämpfung der Rentenbeiträge einzusetzen. "Es geht nicht um irgendwelche Zockereien auf den Finanzmärkten, sondern um langfristig angelegtes Geld, um die gesetzliche Rente zu stärken", sagte Heil.

Der SPD-Minister zeigte sich auch bereit, in den kommenden Jahren weitere Mittel für die offiziell nun "Generationenkapital" genannte Aktienrente einzusetzen. "Je mehr Geld der Finanzminister vernünftig und langfristig im Generationenkapital anlegt, desto höher sind später die Erträge, um die Beiträge zu dämpfen", sagte er. "Dagegen kann ich als der für die Rente zuständige Minister nichts haben."

Auch die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach, sagte im "Interview der Woche" des Bayerischen Rundfunks, die Finanzen der Rentenkassen entwickelten sich besser als erwartet. Damit könne der Beitragssatz von derzeit 18,6 Prozent vom Bruttolohn bis zum Jahr 2026 stabil bleiben.

Roßbach verwies auch darauf, dass die Ausgaben der Rentenkassen in nächster Zeit weniger schnell wachsen als vorhergesagt. "Die Lebenserwartung von uns in Deutschland steigt, aber deutlich langsamer als vor einigen Jahren noch gedacht."

Dass die Lebenserwartung langsamer zunehme als erwartet, liege unter anderem an der vergleichsweise hohen Zahl von Corona-Toten im älteren Teil der Bevölkerung. Und die in letzter Zeit ungewöhnlich heißen Sommer führten zu einer höheren Sterblichkeit unter älteren Menschen. Diese im Grunde bedauerliche Entwicklung entlaste die Rentenkassen, so Roßbach.

G.Riotto--PV

Empfohlen

Minister Frei sieht Einigung mit SPD über Bürgergeldreform - Beschluss am Mittwoch

Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) sieht die Bedenken der Union gegen den Gesetzentwurf aus dem SPD-geführten Bundesarbeitsministerium zur Bürgergeldreform ausgeräumt. "Wir haben uns über alle offenen Punkte verständigen können", sagte Frei am Montag nach einer Sitzung des CDU-Bundesvorstands in Berlin. Er gehe davon aus, dass die Reform am Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden könne.

Verbrenner-Aus: Brüssel legt Dienstag Vorschläge vor - Ökonomen gegen Lockerung

Die EU-Kommission will wie geplant am Dienstag ihre Vorschläge für eine Überarbeitung der CO2-Vorgaben für Neuwagen vorlegen. Erwartet wurde eine deutliche Lockerung der als "Verbrenner-Aus" bekannten Regelungen. Führende Ökonominnen und Ökonomen kritisierten diesen Kurs am Montag scharf. Der Beratungsfirma EY zufolge könnte sich das weitere Festhalten am Verbrenner jedoch auch auszahlen.

Deutsche Nordsee-Fischer dürfen 2026 weniger Hering und Kabeljau fangen

Die deutschen Nordsee-Fischer dürfen im kommenden Jahr weniger Hering, Kabeljau und Seelachs fangen. Die erlaubten Fangmengen sinken nach einer Vereinbarung der EU mit Norwegen und Großbritannien deutlich, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Wissenschaftler warnen seit Jahren, dass die Arten durch Überfischung und die Folgen des Klimawandels bedroht werden.

Trotz Protest Frankreichs: Brüssel will Mercosur-Abkommen dieses Jahr abschließen

Die EU-Kommission bleibt bei ihren Plänen für einen Abschluss des Handelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten noch in diesem Jahr - trotz anhaltender Proteste aus Frankreich. "Die Kommission erwartet weiter, das EU-Mercosur-Abkommen bis Ende 2025 zu unterzeichnen", teilte ein Kommissionssprecher am Montag mit. Die Bundesregierung hält den raschen Abschluss für "dringend notwendig" und hofft auf die nötige Mehrheit der EU-Staaten.

Textgröße ändern: