Pallade Veneta - Ifo: Betriebe in Handel, Bau und Gastgewerbe nutzten Inflation zur Gewinnsteigerung

Ifo: Betriebe in Handel, Bau und Gastgewerbe nutzten Inflation zur Gewinnsteigerung


Ifo: Betriebe in Handel, Bau und Gastgewerbe nutzten Inflation zur Gewinnsteigerung
Ifo: Betriebe in Handel, Bau und Gastgewerbe nutzten Inflation zur Gewinnsteigerung / Foto: Yuki IWAMURA - AFP

Manche Unternehmen in Deutschland haben laut Ifo-Institut auch Ende des vergangenen Jahres ihre Verkaufspreise stärker erhöht, als es durch die Entwicklung der Einkaufspreise angelegt war. "Diese Firmen haben die Lage genutzt, um ihre Gewinne kräftig zu steigern", erklärte am Dienstag Joachim Ragnitz, stellvertretender Leiter der Ifo-Niederlassung in Dresden. Das gelte vor allem für Unternehmen im Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie im Baugewerbe.

Textgröße ändern:

In der Land- und Forstwirtschaft dagegen schlugen zuletzt die steigenden Kosten verstärkt durch. Die Branche hatte im Sommer zu den Inflationsgewinnern gezählt. Insgesamt habe sich die Entwicklung im vierten Quartal 2022 verlangsamt. "Für die Verbraucher besteht damit Hoffnung, dass der Höhepunkt der Inflation überschritten ist", sagte Ragnitz weiter.

Laut Ifo stiegen in fast allen großen Wirtschaftszweigen die Bruttobetriebsüberschüsse stark, also die Unternehmensgewinne zuzüglich Abschreibungen und sonstigen Nettoproduktionsabgaben. "Auch wenn die Rate weiterhin hoch ist, hat sich die Dynamik der Preisanhebungen gegenüber dem dritten Quartal etwas abgeschwächt."

Gegen überzogene Preisanhebungen hilft nur Wettbewerb, wie der Ökonom weiter sagte. Die Regierung könne zur Senkung der Inflation beitragen, indem sie auf breit angelegte Entlastungen zugunsten aller Haushalte verzichte und sie auf besonders arme Haushalte beschränke. Würden sich hingegen die Gewerkschaften mit ihren hohen Lohnforderungen durchsetzen, bestünde die Gefahr eines neuerlichen Inflationsschubs, warnte Ragnitz.

D.Bruno--PV

Empfohlen

Minister Frei sieht Einigung mit SPD über Bürgergeldreform - Beschluss am Mittwoch

Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) sieht die Bedenken der Union gegen den Gesetzentwurf aus dem SPD-geführten Bundesarbeitsministerium zur Bürgergeldreform ausgeräumt. "Wir haben uns über alle offenen Punkte verständigen können", sagte Frei am Montag nach einer Sitzung des CDU-Bundesvorstands in Berlin. Er gehe davon aus, dass die Reform am Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden könne.

Verbrenner-Aus: Brüssel legt Dienstag Vorschläge vor - Ökonomen gegen Lockerung

Die EU-Kommission will wie geplant am Dienstag ihre Vorschläge für eine Überarbeitung der CO2-Vorgaben für Neuwagen vorlegen. Erwartet wurde eine deutliche Lockerung der als "Verbrenner-Aus" bekannten Regelungen. Führende Ökonominnen und Ökonomen kritisierten diesen Kurs am Montag scharf. Der Beratungsfirma EY zufolge könnte sich das weitere Festhalten am Verbrenner jedoch auch auszahlen.

Deutsche Nordsee-Fischer dürfen 2026 weniger Hering und Kabeljau fangen

Die deutschen Nordsee-Fischer dürfen im kommenden Jahr weniger Hering, Kabeljau und Seelachs fangen. Die erlaubten Fangmengen sinken nach einer Vereinbarung der EU mit Norwegen und Großbritannien deutlich, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Wissenschaftler warnen seit Jahren, dass die Arten durch Überfischung und die Folgen des Klimawandels bedroht werden.

Trotz Protest Frankreichs: Brüssel will Mercosur-Abkommen dieses Jahr abschließen

Die EU-Kommission bleibt bei ihren Plänen für einen Abschluss des Handelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten noch in diesem Jahr - trotz anhaltender Proteste aus Frankreich. "Die Kommission erwartet weiter, das EU-Mercosur-Abkommen bis Ende 2025 zu unterzeichnen", teilte ein Kommissionssprecher am Montag mit. Die Bundesregierung hält den raschen Abschluss für "dringend notwendig" und hofft auf die nötige Mehrheit der EU-Staaten.

Textgröße ändern: