Pallade Veneta - Medien: Deutsches Schienennetz laut eigener Bahn-Analyse massiv unterfinanziert

Medien: Deutsches Schienennetz laut eigener Bahn-Analyse massiv unterfinanziert


Medien: Deutsches Schienennetz laut eigener Bahn-Analyse massiv unterfinanziert
Medien: Deutsches Schienennetz laut eigener Bahn-Analyse massiv unterfinanziert / Foto: John MACDOUGALL - AFP

Die Deutsche Bahn hat eine eigene Analyse über ihr Schienennetz vorgelegt und gibt sich darin Medienberichten zufolge keine guten Noten. Wie "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR am Donnerstag berichteten, fordert die Bahn darin eine "schnelle und umfassende Generalsanierung" - dafür seien ein "radikaler Kurswechsel" sowie Gelder in Höhe von 89 Milliarden Euro nötig.

Textgröße ändern:

Das Streckennetz inklusive Brücken, Tunnel, Gleisen, Bahnübergängen, Stellwerken und Oberleitungen wird laut den Medien in einem Notensystem von 1,0 bis 5,99 bewertet - die Bahn gibt sich dabei insgesamt die Note 2,93. Bei den Gleisen beträgt die Durchschnittsnote 3,07, bei den Weichen 3,15 und bei den Stellwerken 3,59.

Wie die Bahn laut "SZ", WDR und NDR weiter auflistet, sind 26 Prozent aller Weichen derzeit in einem schlechten, mangelhaften oder ungenügenden Zustand, ebenso elf Prozent aller Brücken, 22 Prozent der Oberleitungen, 23 Prozent der Gleise, 42 Prozent aller Bahnübergänge und 48 Prozent aller Stellwerke.

"Das deutsche Schienennetz ist in Teilen zu alt, zu störanfällig und bietet zu wenig Kapazität", zitierten die Medien den Chef der Netz AG der Bahn, Philipp Nagl, in dem Bericht an den Aufsichtsrat. Hinzu kämen viele Baustellen "gerade auf den hochbelasteten Korridoren".

Die Einschätzung offenbare die "Unterfinanzierung des Schienennetzes", heißt es in dem Bericht weiter. Bisherige Investitionen seien nicht ausreichend und es sei daher eine schnelle und umfassende Generalsanierung nötig. Netzchef Nagl beziffert den Nachholbedarf auf rund 89 Milliarden Euro.

Das Bundesverkehrsministerium teilte laut Medien auf Anfrage mit, der Netzzustandsbericht sei bekannt. Bis 2029 gebe der Bund der Bahn insgesamt 86 Milliarden Euro für Sanierung und Instandhaltung des Netzes. Das im Report geforderte Geld sei indes nur der Grundbedarf, berichteten die Medien weiter. In Bahnkreisen und den Ländern werde mit deutlich mehr Bedarf für die Modernisierung gerechnet.

H.Lagomarsino--PV

Empfohlen

Minister Frei sieht Einigung mit SPD über Bürgergeldreform - Beschluss am Mittwoch

Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) sieht die Bedenken der Union gegen den Gesetzentwurf aus dem SPD-geführten Bundesarbeitsministerium zur Bürgergeldreform ausgeräumt. "Wir haben uns über alle offenen Punkte verständigen können", sagte Frei am Montag nach einer Sitzung des CDU-Bundesvorstands in Berlin. Er gehe davon aus, dass die Reform am Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden könne.

Verbrenner-Aus: Brüssel legt Dienstag Vorschläge vor - Ökonomen gegen Lockerung

Die EU-Kommission will wie geplant am Dienstag ihre Vorschläge für eine Überarbeitung der CO2-Vorgaben für Neuwagen vorlegen. Erwartet wurde eine deutliche Lockerung der als "Verbrenner-Aus" bekannten Regelungen. Führende Ökonominnen und Ökonomen kritisierten diesen Kurs am Montag scharf. Der Beratungsfirma EY zufolge könnte sich das weitere Festhalten am Verbrenner jedoch auch auszahlen.

Deutsche Nordsee-Fischer dürfen 2026 weniger Hering und Kabeljau fangen

Die deutschen Nordsee-Fischer dürfen im kommenden Jahr weniger Hering, Kabeljau und Seelachs fangen. Die erlaubten Fangmengen sinken nach einer Vereinbarung der EU mit Norwegen und Großbritannien deutlich, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Wissenschaftler warnen seit Jahren, dass die Arten durch Überfischung und die Folgen des Klimawandels bedroht werden.

Trotz Protest Frankreichs: Brüssel will Mercosur-Abkommen dieses Jahr abschließen

Die EU-Kommission bleibt bei ihren Plänen für einen Abschluss des Handelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten noch in diesem Jahr - trotz anhaltender Proteste aus Frankreich. "Die Kommission erwartet weiter, das EU-Mercosur-Abkommen bis Ende 2025 zu unterzeichnen", teilte ein Kommissionssprecher am Montag mit. Die Bundesregierung hält den raschen Abschluss für "dringend notwendig" und hofft auf die nötige Mehrheit der EU-Staaten.

Textgröße ändern: