Pallade Veneta - Macron kündigt höhere Lehrergehälter an

Macron kündigt höhere Lehrergehälter an


Macron kündigt höhere Lehrergehälter an
Macron kündigt höhere Lehrergehälter an / Foto: Sylvain THOMAS - AFP

Nach der Rente will Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nun auch die Schulen reformieren. Die im europäischen Vergleich sehr niedrig bezahlten Lehrerinnen und Lehrer des Landes sollten künftig zwischen 100 und 230 Euro monatlich mehr erhalten, kündigte Macron bei einem Schulbesuch im südfranzösischen Ganges an.

Textgröße ändern:

Um die Lage an den Schulen zu verbessern, brauche es "motivierte Lehrer", betonte Macron im Gespräch mit Schülern und Lehrern. "Die Arbeit der Lehrer muss besser anerkannt und besser bezahlt werden." Lehrer, die zusätzliche Aufgaben übernehmen, sollten sogar bis zu 500 Euro monatlich mehr verdienen können.

Über diese Form der Gehaltserhöhungen, die mit zusätzlicher Arbeit verbunden ist, hatte die Regierung bereits seit Monaten mit den Gewerkschaften verhandelt. Im März war die letzte Gesprächsrunde ergebnislos geendet, da die Gewerkschaften das Prinzip "mehr arbeiten für mehr Geld" grundsätzlich ablehnten.

Die Regierung will auf diese Weise die Zahl der Fehlstunden vermindern. Macron hatte im März angekündigt, dass abwesende Lehrer umgehend vertreten werden sollen. Dies ist auch deswegen schwierig, weil Lehrer in Frankreich von der Sekundarstufe an nur ein Fach unterrichten. Viele Fehlstunden entstehen auch, weil Lehrer für andere Aufgaben eingesetzt werden, etwa bei Prüfungen, oder an Besprechungen teilnehmen.

"Unsere Schulbildung soll wieder den Anspruch haben, eine der besten in Europa zu sein", hatte Macron kürzlich in einer TV-Ansprache erklärt. Die Schulreform, die im Sommer als Gesetz vorgestellt werden soll, ist für Macron auch ein Versuch, nach der umstrittenen Rentenreform auf andere Themen zu setzen.

Bislang hat diese Strategie wenig Erfolg. Bei seinem Besuch in der Nähe von Montpellier schlug ihm am zweiten Tag in Folge eine Welle der Entrüstung entgegen. Mehrere hundert Demonstranten protestierten lautstark gegen die Rentenreform und den Präsidenten. Manche warfen mit Eiern oder Kartoffeln auf Sicherheitskräfte. Während seines Besuchs in einer Schule gab es als Zeichen des Protests kurzfristig einen Stromausfall.

Allerdings gab es diesmal keinen Kochtopf-Lärm. Die Präfektur hatte angeordnet, "tragbare Mittel zur Lärmerzeugung" aus dem Verkehr zu ziehen. Unter Berufung auf diese Vorschrift, verboten Sicherheitskräfte Demonstranten mit Kochtöpfen den Zugang.

Macron traf nicht direkt mit den Demonstranten zusammen, die von Sicherheitskräften auf Distanz gehalten wurden. Im Gespräch mit einem oppositionellen Abgeordneten aus der Region bemerkte Macron zu den Protesten: "Kochtöpfe und Eier - das nutze ich zu Hause zum Kochen."

Für Donnerstag hatten außerdem die Bahngewerkschaften zu einem Streik aufgerufen, was zu Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs führte.

T.Galgano--PV

Empfohlen

Russisches Gericht verurteilt Raiffeisen Bank International zu Ausgleichszahlung

Ein russisches Gericht hat die weiterhin in Russland aktive österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) zu einer Ausgleichszahlung in Höhe von 339 Millionen Euro für die durch europäische Sanktionen verursachten Verluste des russischen Unternehmens Rasperia verurteilt. Die Summe entspreche den in Österreich eingefrorenen Vermögenswerten, erklärte RBI am Donnerstag. Die Bank kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen.

Mercosur-Abkommen: Aufschub auf kommendes Jahr möglich

Die Unterzeichnung eines EU-Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten könnte auf das kommende Jahr verschoben werden. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zeigte sich am Donnerstag bereit, der in der Frage zerstrittenen EU auf Wunsch Italiens weitere Bedenkzeit einzuräumen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) warb beim EU-Gipfel in Brüssel für einen raschen Abschluss, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zementierte hingegen seine Ablehnung. In Brüssel demonstrierten derweil tausende Landwirte.

Korruptionsverdacht: Durchsuchung bei französischer Kulturministerin Dati

Die französische Kulturministerin Rachida Dati ist erneut im Visier der Justiz: Ermittler durchsuchten am Donnerstag ihre Wohnung, das Kulturministerium und das Rathaus eines Pariser Viertels, wo sie Bezirksbürgermeisterin ist. Anlass dafür sei der Verdacht auf Korruption, Veruntreuung öffentlicher Gelder und Geldwäsche, teilte die Finanzstaatsanwaltschaft mit.

Verbraucherschützer fordern EU-weit mehr Transparenz bei Mogelpackungen

Ob Produkte mit weniger Inhalt oder Änderungen an der Rezeptur - versteckte Preiserhöhungen durch Mogelpackungen führen nach Auffassung von Verbraucherschützern dazu, dass Kundinnen und Kunden weniger für ihr Geld bekommen. Nötig sei deshalb "eine EU-weite Lösung, wie Mogelpackungen gekennzeichnet werden können", forderte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Donnerstag. Der Handelsverband Deutschland verwies hingegen auf die Lebensmittelindustrie, das Problem sei dort fehlender Wettbewerb.

Textgröße ändern: