Pallade Veneta - Versorger Eon kündigt Preiserhöhungen für Strom und Gas an

Versorger Eon kündigt Preiserhöhungen für Strom und Gas an


Versorger Eon kündigt Preiserhöhungen für Strom und Gas an
Versorger Eon kündigt Preiserhöhungen für Strom und Gas an

Auf Deutschlands Verbraucherinnen und Verbraucher kommen zeitnah deutliche Kostensteigerungen bei Strom und Gas zu. Der Energieversorgung Eon kündigte entsprechende Preiserhöhungen an und verteidigte dies mit der "beispiellosen Lage auf dem Markt". Verbraucherschützer warnten, der eigentliche "Preis-Hammer" bei den Nebenkosten werde erst im nächsten Jahr bei den Haushalten ankommen. Unterdessen gab es weiterhin Warnungen vor einem Embargo russischer Energielieferungen - die EU-Kommission schlug einen Importstopp für russische Kohle vor.

Textgröße ändern:

"Wir müssen diese beispiellose Lage auf dem Markt in unserer Preisgestaltung auch anteilig abbilden, versuchen aber so viel wie möglich abzufedern", sagte Eon-Deutschland-Chef Filip Thon den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Dienstag. Die Preise im Großhandel für Erdgas würden im Vergleich zum Frühjahr 2020 zum Teil um das 20-Fache höher liegen. Bei Strom gebe es Aufschläge um das Achtfache.

Wie stark die Erhöhungen konkret ausfallen werden, könne aktuell noch nicht seriös prognostiziert werden. Der Manager betonte aber: "In der Stromgrundversorgung wurden bereits mehr als tausend Erhöhungen angekündigt und zum Teil schon durchgeführt. Da geht es um Aufschläge von durchschnittlich 35 Prozent."

Entscheidend für die Preisentwicklung sei, ob es im Sommer gelinge, ausreichend Gas zu attraktiven Preisen kaufen, um die Gasspeicher zu füllen, die für die nächste Heizsaison benötigt würden. "Derzeit sind die Speicher nur zwischen 25 und 27 Prozent gefüllt. Da ist ein sehr niedriges Niveau", sagte Thon. Die Lage sei "sehr angespannt – auch ohne Lieferstopp". Für den Fall, dass kein Gas aus Russland mehr in der EU ankommt, drohten "drastische Folgen für die deutsche Volkswirtschaft", warnte er.

Eon ist einer der größten Energieversorger bundesweit. Das Unternehmen verfügt nach eigenen Angaben über 14 Millionen Privat-, Geschäfts- und Industriekunden.

Der Energie-Experte Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sagte dazu der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ), viele Preiserhöhungen im vergangenen Jahr seien vergleichsweise moderat gewesen. Die große Preiswende bei Strom und Gas habe es zum Jahreswechsel gegeben. Damit dürfte es für viele Haushalte aber erst mit der Abrechnung im kommenden Jahr teuer werden.

Sieverding geht davon aus, dass Versorger im laufenden Jahr die Preise weiter erhöhen werden. "Wann und um wie viel hängt auch mit der Beschaffungsstrategie der Unternehmen zusammen", sagte er der "NOZ". Erste Hinweise auf Strompreiserhöhungen im Juli oder August gebe es bereits.

Die EU-Kommission schlug am Dienstag einen Importstopp für russische Kohle vor. Auch das dürfte sich letztlich auf die Preise auswirken. Ein umfassendes Energie-Embargo, wie es derzeit angesichts des russischen Kriegs in der Ukraine immer wieder gefordert wird, lehnt die Bundesregierung wegen der noch zu hohen Abhängigkeit von Russland aber ab - besonders beim Gas.

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Reiner Hoffmann, warnte vor den massiven Auswirkungen eines Gas-Stopps auf den Arbeitsmarkt. "Ein Embargo für russische Gaslieferungen von unserer Seite würde am Kriegsgeschehen erstmal nichts ändern", sagte er der "Passauer Neuen Presse". Es könne andererseits auch "nicht in unserem Interesse sein, in dieser angespannten Lage zusätzlich unnötige ökonomische Risiken in Kauf zu nehmen, die zu massiven Folgen am Arbeitsmarkt führen können".

Es wäre "fatal", die deutsche Wirtschaftskraft "entscheidend zu schwächen", fuhr Hoffmann fort. "Ein Embargo würde zudem durch weiter steigende Energiepreise neben einer drohenden Nahrungsmittelkrise weit über Europa hinaus zu heftigen Verwerfungen bei den von Energieimporten abhängigen Entwicklungsländern führen."

R.Lagomarsino--PV

Empfohlen

Konjunkturschwäche in Deutschland: Söder will Unternehmenssteuern schneller senken

Angesichts der Konjunkturschwäche in Deutschland hat sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für eine schnellere Senkung der Körperschaftsteuer für Unternehmen ausgesprochen. Es wäre seiner Meinung nach "sinnvoll", mit der schrittweisen Reduzierung schon im Juli kommenden Jahres zu beginnen, sagte der CSU-Chef dem "Handelsblatt" nach Angaben vom Sonntag. "Sofern es unsere finanziellen Spielräume zulassen", schränkte er ein.

Autoindustrie fordert engere Zusammenarbeit mit China

Mit Blick auf die China-Reise von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) fordert die deutsche Autoindustrie eine engere Zusammenarbeit mit dem Land. "Deutschland und Europa müssen mit China im dauerhaften und konstruktiven Dialog bleiben", sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Sonntag). "Das Potenzial einer konstruktiven Zusammenarbeit ist enorm - genau deswegen sind persönliche Treffen und der intensive Austausch in herausfordernden Zeiten besonders wichtig."

Weniger neue Solaranlagen - Investitionsbereitschaft von Hausbesitzern aber hoch

In diesem Jahr sind deutlich weniger Solarstromanlagen auf Häusern installiert worden als 2024. Im bisherigen Jahresverlauf liege der Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei 28 Prozent, erklärte der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) am Samstag unter Verweis auf Daten der Bundesnetzagentur. Neben konjunkturellen Gründen führen die Unternehmen der Branche dies laut BSW auch auf die "Sorge vor negativen energiepolitischen Entscheidungen der neuen Bundesregierung" zurück.

Butterpreis sinkt weiter - 250 Gramm bei Lidl und Norma für 99 Cent

Die Discounter Lidl und Norma haben den Butterpreis weiter gesenkt - auf unter einen Euro. Bei Lidl werden für ein Paket Butter zu 250 Gramm der Eigenmarke Milbona seit Freitag 0,99 Euro statt wie zuvor 1,19 Euro fällig, wie der Lebensmittelhändler am Freitagabend mitteilte. Norma kündigte am Samstag denselben Preisschritt für Butter seiner Eigenmarke Landfein an.

Textgröße ändern: