Pallade Veneta - Greenpeace-Studie: Atomausstieg führt nicht zu höherem CO2-Ausstoß

Greenpeace-Studie: Atomausstieg führt nicht zu höherem CO2-Ausstoß


Greenpeace-Studie: Atomausstieg führt nicht zu höherem CO2-Ausstoß
Greenpeace-Studie: Atomausstieg führt nicht zu höherem CO2-Ausstoß / Foto: Christof STACHE - AFP

Der Atomausstieg hat einer Studie der Umweltorganisation Greenpeace zufolge nicht zu einem Anstieg der CO2-Emissionen bei der Stromproduktion in Deutschland geführt. Seit der Abschaltung der letzten deutschen Atommeiler im April 2023 sei der CO2-Ausstoß im Energiesektor um 24 Prozent gesunken, erklärten die Umweltschützer am Dienstag. "Grund dafür waren ein Wachstum bei den Erneuerbaren Energien sowie sinkende Strommengen aus fossilen Energiequellen."

Textgröße ändern:

Trotz des Wegfalls von Atomstrom in Deutschland ging laut Greenpeace auch die Stromproduktion mit Braunkohle (minus 29 Prozent), Steinkohle (minus 47 Prozent und Gas (minus fünf Prozent) deutlich zurück. Ein beträchtlicher Teil des Bedarfs wurde mit Importen gedeckt - während Deutschland zuvor in der Regel einen Exportüberschuss bei Strom verzeichnet hatte.

Auch diese Entwicklung sei jedoch unkritisch: "Die Stromimporte sind ein Zeichen für den funktionierenden EU-Markt", erklärte Carolin Dähling vom Ökostrom-Anbieter Green Planet Energy, der an der Studie beteiligt war. Der Strom werde dort erzeugt, wo dies am günstigsten möglich ist. "Mit jeweils vier Prozent ist der Anteil der fossilen und nuklearen Importmengen an der Stromnachfrage in Deutschland zudem klein", fügte Dähling hinzu.

Die Versorgungslage war nicht bedroht: Der Studie zufolge standen jederzeit zusätzliche Gaskapazitäten für die Stromerzeugung bereit, wurden aber nicht genutzt, da Importe günstiger waren. "Künftig wird der starke Ausbau Erneuerbarer Energien dazu führen, dass Deutschland ungefähr ab 2030 zum Exporteur von grünem und günstigen Strom werde", zeigte sich Greenpeace überzeugt.

Die Grünen sehen sich durch die Studienergebnisse bestätigt. "Wir brauchen keine Atomkraft und ihr Beitrag zur Energieversorgung war schon vor dem endgültigen Ausstieg minimal", erklärte der Grünen-Abgeordnete Bernhard Herrmann. "Wer an günstigen Strompreisen interessiert ist, sollte die positive Dynamik unterstützen und den Ausbau erneuerbarer Energien voranbringen."

M.Jacobucci--PV

Empfohlen

Minister Frei sieht Einigung mit SPD über Bürgergeldreform - Beschluss am Mittwoch

Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) sieht die Bedenken der Union gegen den Gesetzentwurf aus dem SPD-geführten Bundesarbeitsministerium zur Bürgergeldreform ausgeräumt. "Wir haben uns über alle offenen Punkte verständigen können", sagte Frei am Montag nach einer Sitzung des CDU-Bundesvorstands in Berlin. Er gehe davon aus, dass die Reform am Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden könne.

Verbrenner-Aus: Brüssel legt Dienstag Vorschläge vor - Ökonomen gegen Lockerung

Die EU-Kommission will wie geplant am Dienstag ihre Vorschläge für eine Überarbeitung der CO2-Vorgaben für Neuwagen vorlegen. Erwartet wurde eine deutliche Lockerung der als "Verbrenner-Aus" bekannten Regelungen. Führende Ökonominnen und Ökonomen kritisierten diesen Kurs am Montag scharf. Der Beratungsfirma EY zufolge könnte sich das weitere Festhalten am Verbrenner jedoch auch auszahlen.

Deutsche Nordsee-Fischer dürfen 2026 weniger Hering und Kabeljau fangen

Die deutschen Nordsee-Fischer dürfen im kommenden Jahr weniger Hering, Kabeljau und Seelachs fangen. Die erlaubten Fangmengen sinken nach einer Vereinbarung der EU mit Norwegen und Großbritannien deutlich, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Wissenschaftler warnen seit Jahren, dass die Arten durch Überfischung und die Folgen des Klimawandels bedroht werden.

Trotz Protest Frankreichs: Brüssel will Mercosur-Abkommen dieses Jahr abschließen

Die EU-Kommission bleibt bei ihren Plänen für einen Abschluss des Handelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten noch in diesem Jahr - trotz anhaltender Proteste aus Frankreich. "Die Kommission erwartet weiter, das EU-Mercosur-Abkommen bis Ende 2025 zu unterzeichnen", teilte ein Kommissionssprecher am Montag mit. Die Bundesregierung hält den raschen Abschluss für "dringend notwendig" und hofft auf die nötige Mehrheit der EU-Staaten.

Textgröße ändern: