Pallade Veneta - Schwimmendes LNG-Terminal in Stade vor dem Aus

Schwimmendes LNG-Terminal in Stade vor dem Aus


Schwimmendes LNG-Terminal in Stade vor dem Aus
Schwimmendes LNG-Terminal in Stade vor dem Aus / Foto: Ina FASSBENDER - AFP/Archiv

Das schwimmende LNG-Terminal im niedersächsischen Stade steht vor dem Aus. Das Projekt habe "keine Aussicht auf eine erfolgreiche Fertigstellung", erklärte die staatliche Betreiberfirma Deutsche Energy Terminal (DET), die auch die anderen Importterminals für Flüssigerdgas in Wilhelmshaven und Brunsbüttel betreibt, am Mittwoch. Hintergrund ist ein Streit mit dem Unternehmen Hanseatic Energy Hub (HEH), das mit dem Bau der Anschlussinfrastruktur beauftragt worden war.

Textgröße ändern:

Die DET wirft der HEH die "fortlaufende Nichterfüllung der vertraglichen Pflichten" vor und hat deshalb den Angaben nach bereits im Januar die Verträge mit dem Unternehmen gekündigt. Die HEH habe keinen Nachweis über die technische Fertigstellung der sogenannten Suprastruktur-Anlagen erbracht, die es zum Anlegen des Terminalschiffes braucht. Der Testbetrieb des bereits seit März 2024 bereitstehenden Terminalschiffs "Energos Force" habe daher nicht beginnen können.

Die HEH widerspricht. "Die Suprastruktur in Stade ist fertiggestellt und wurde von den Genehmigungsbehörden abgenommen", erklärte eine Sprecherin. Damit habe die HEH ihre vertraglich vereinbarten Aufgaben erfüllt. Für Inbetriebnahme und Betrieb "ist laut Vertrag die DET verantwortlich".

Die Kündigung der Verträge durch die DET zu Beginn des Jahres sei "völlig unbegründet", führte die Unternehmenssprecherin aus. Die HEH habe sie daher zurückgewiesen und "aufgrund eines massiven Vertrauensverlustes" selbst eine Kündigung ausgesprochen. Demnach laufen derzeit noch Gespräche mit dem Bundeswirtschaftsministerium und der DET, um das Terminal doch noch in Betrieb zu nehmen.

Die HEH baut in Stade derzeit ein Landterminal für den Import von Flüssiggas (LNG), die später auf CO2-neutrale, wasserstoffbasierte Energieträger wie Ammoniak umgestellt werden soll. Die Anlage soll im Jahr 2027 in Betrieb gehen, der Spatenstich erfolgte im vergangenen Juni. Diese Pläne sind nach Angaben der Sprecherin von den Problemen mit dem schwimmenden Terminal nicht betroffen.

F.M.Ferrentino--PV

Empfohlen

Bund und Länder eröffnen Gemeinsames Drohnenabwehrzentrum

Bund und Länder bündeln ihre Kräfte für die bessere Abwehr von Drohnen: Mit Ministerkollegen aus den Ländern eröffnete Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) am Mittwoch das Gemeinsame Drohnenabwehrzentrum in Berlin. Das Zentrum soll nach Angaben seines Ministeriums rund um die Uhr in Betrieb sein; es sei darauf ausgelegt, "kurzfristig und koordiniert auf Gefährdungen der Sicherheitslage zu reagieren".

Mercosur-Abkommen wackelt: Rom und Paris stellen sich quer

Die für Samstag angestrebte Unterzeichnung des Handelsabkommens der EU mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten wackelt. Sowohl Italien als auch Frankreich pochen auf eine spätere Abstimmung und zusätzliche Schutzklauseln für europäische Landwirte. "Es wäre verfrüht, das Abkommen in den kommenden Tagen zu unterzeichnen", sagte die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni am Mittwoch. Frankreich werde sich "entscheiden dagegen stellen", sollte die EU den Abschluss forcieren wollen, hieß es in Paris.

Bundesregierung beschließt von Umweltschützern kritisiertes Infrastrukturgesetz

Die Bundesregierung hat das von Umweltschützern scharf kritisierte sogenannte Infrastruktur-Zukunftsgesetz beschlossen. Das Gesetz vereinfache und beschleunige "ohne Abstriche bei Sicherheit oder Umwelt" die Verfahren, sagte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) nach dem Beschluss in Berlin. Dagegen nannte der ökologische Verkehrsclub VCD das Gesetz "verfassungswidrig", da es dem Neubau von Straßen Vorrang vor dem Klimaschutz gebe.

Milliardenpleite von Bremer Greensill Bank: Anklage wegen besonders schweren Bankrotts

Fast fünf Jahre nach der Insolvenz der Greensill Bank in Bremen hat die Staatsanwaltschaft der Hansestadt drei frühere Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder angeklagt. Den Männern werde insbesondere Bankrott in besonders schwerem Fall beziehungsweise Beihilfe dazu vorgeworfen, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Dazu komme ferner der Vorwurf der unrichtigen Darstellung oder der Beihilfe dazu im Rahmen der unternehmenseigenen Buchführung.

Textgröße ändern: