Pallade Veneta - US-Zölle: Mittelstand in Deutschland sorgt sich vor allem wegen indirekter Folgen

US-Zölle: Mittelstand in Deutschland sorgt sich vor allem wegen indirekter Folgen


US-Zölle: Mittelstand in Deutschland sorgt sich vor allem wegen indirekter Folgen
US-Zölle: Mittelstand in Deutschland sorgt sich vor allem wegen indirekter Folgen / Foto: Kirill KUDRYAVTSEV - AFP

Mittelständische Unternehmen in Deutschland fürchten einer Umfrage zufolge vor allem indirekte Folgen durch die US-Handelszölle. Rund die Hälfte erwartet, dass Zölle Kunden oder Zulieferer der eigenen Firmen treffen werden, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage der DZ Bank in Frankfurt am Main hervorgeht. Sorgen vor direkten Folgen haben indes mit 15 Prozent deutlich weniger Unternehmen.

Textgröße ändern:

Folgen für die deutschen Unternehmen sind der Studie zufolge mögliche Preiserhöhungen der eigenen Produkte in den USA oder eine sinkende Nachfrage nach Exporten für den US-Markt. Insbesondere Firmen aus dem Metall-, Automobil- und Maschinenbau erwarten, dass "die Geschäfte ihrer Handelspartner durch die US-Zölle beeinträchtigt werden und sich dies nachteilig auf das eigene Geschäft auswirken wird", erklärte die DZ Bank. Rund zwei Drittel der Unternehmen aus dieser Branche rechnen mit indirekten negativen Folgen.

Keine Sorgen wegen der US-Zölle machen sich 29 Prozent der Firmen. Mögliche Gegenzölle der EU indes könnten die Unternehmen in Deutschland härter treffen als die eigentlichen Einfuhrabgaben in den USA. 29 Prozent erwarten direkte Folgen, etwa durch höhere Einkaufpreise und nur 19 Prozent gehen von keinen negativen Folgen aus.

Die Sorge vor höheren Kosten könnte nach Ansicht des DZ-Analysten Claus Niegsch jedoch verfrüht sein: "Zwar dürften US-Güter dadurch teurer werden, doch könnten in Folge der Trumpschen Zölle Waren aus anderen Heimatländern, die eigentlich für den amerikanischen Markt bestimmt waren, nach Europa gelangen und hier die Preise senken."

Für die Studie befragte die DZ Bank zwischen 6. März und 26. März insgesamt 1000 Inhaberinnen und Inhaber sowie Geschäftsführende mittelständischer Unternehmen aus Deutschland. Damals war die Höhe der Zölle auf Güter aus der EU noch nicht bekannt, aber die Zollforderung von 25 Prozent für den Automobilsektor stand bereits im Raum. Außerdem galten seit 12. März bereits Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl und Aluminium. Den Angaben zufolge ist die Umfrage repräsentativ.

B.Cretella--PV

Empfohlen

Russisches Gericht verurteilt Raiffeisen Bank International zu Ausgleichszahlung

Ein russisches Gericht hat die weiterhin in Russland aktive österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) zu einer Ausgleichszahlung in Höhe von 339 Millionen Euro für die durch europäische Sanktionen verursachten Verluste des russischen Unternehmens Rasperia verurteilt. Die Summe entspreche den in Österreich eingefrorenen Vermögenswerten, erklärte RBI am Donnerstag. Die Bank kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen.

Mercosur-Abkommen: Aufschub auf kommendes Jahr möglich

Die Unterzeichnung eines EU-Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten könnte auf das kommende Jahr verschoben werden. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zeigte sich am Donnerstag bereit, der in der Frage zerstrittenen EU auf Wunsch Italiens weitere Bedenkzeit einzuräumen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) warb beim EU-Gipfel in Brüssel für einen raschen Abschluss, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zementierte hingegen seine Ablehnung. In Brüssel demonstrierten derweil tausende Landwirte.

Korruptionsverdacht: Durchsuchung bei französischer Kulturministerin Dati

Die französische Kulturministerin Rachida Dati ist erneut im Visier der Justiz: Ermittler durchsuchten am Donnerstag ihre Wohnung, das Kulturministerium und das Rathaus eines Pariser Viertels, wo sie Bezirksbürgermeisterin ist. Anlass dafür sei der Verdacht auf Korruption, Veruntreuung öffentlicher Gelder und Geldwäsche, teilte die Finanzstaatsanwaltschaft mit.

Verbraucherschützer fordern EU-weit mehr Transparenz bei Mogelpackungen

Ob Produkte mit weniger Inhalt oder Änderungen an der Rezeptur - versteckte Preiserhöhungen durch Mogelpackungen führen nach Auffassung von Verbraucherschützern dazu, dass Kundinnen und Kunden weniger für ihr Geld bekommen. Nötig sei deshalb "eine EU-weite Lösung, wie Mogelpackungen gekennzeichnet werden können", forderte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Donnerstag. Der Handelsverband Deutschland verwies hingegen auf die Lebensmittelindustrie, das Problem sei dort fehlender Wettbewerb.

Textgröße ändern: