Pallade Veneta - Fachkräftelücke in MINT-Berufen bleibt groß

Fachkräftelücke in MINT-Berufen bleibt groß


Fachkräftelücke in MINT-Berufen bleibt groß
Fachkräftelücke in MINT-Berufen bleibt groß / Foto: JENS SCHLUETER - AFP

Auch in den aktuell wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist der Mangel an Fachkräften in den sogenannten MINT-Berufen in Deutschland groß. Im April fehlten in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik insgesamt 163.600 Fachkräfte, wie das Nationale MINT Forum in Berlin am Mittwoch erklärte. Auch vor dem Hintergrund "ambitionierter Ziele" der neuen Bundesregierung bei der Digitalisierung und der Verteidigung müsse diese Lücke "dringend geschlossen" werden, erklärte Studienleiter Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).

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Verglichen mit vergangenem September ist das Loch deutlich kleiner geworden. Damals hatten 209.200 Fachkräfte gefehlt, vor einem Jahr waren es mit 234.800 noch 30,3 Prozent mehr. Allerdings gibt es auf dem Arbeitsmarkt wegen der konjunkturellen Lage derzeit auch weniger offene Stellen.

Facharbeiter waren laut dem Bericht im April die "größte Engpassgruppe" mit 89.600 unbesetzten Stellen. Dahinter folgten Akademikerberufe mit einer Lücke von 56.600 Arbeitskräften. Besonders groß war der Bedarf demnach in den Energie- und Elektroberufen, der Maschinen- und Fahrzeugtechnik und den Bauberufen.

"Der neue Koalitionsvertrag betont zurecht, dass Deutschland vor historischen Aufgaben steht", erklärte Plünnecke. Für seine Umsetzung sind demnach aber weitere Fachkräfte im MINT-Bereich nötig.

So will die Bundesregierung aus Union und SPD bis 2030 jährlich mindestens 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Forschung und Entwicklung ausgeben. Gebraucht werden dafür laut Nationalem MINT Forum jedoch 50.000 zusätzliche Beschäftigte aus diesen Bereichen. Auch für die gesteigerten Ausgaben im Rüstungsbereich liege der Bedarf bei 30.000 und 50.000 zusätzlichen Fachkräften.

Um die Zahl der Beschäftigten zu erhöhen, forderte das Forum insbesondere, mehr Frauen die Berufe zu gewinnen, etwa durch eine "klischeefreie" Berufs- und Studienorientierung und weibliche Vorbilder. Auch bei älteren Menschen und in der Zuwanderung gebe es noch große Potenziale.

Der MINT-Report wird zweimal jährlich vom IW in Köln erstellt. Auftraggeber sind die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, der Arbeitgeberverband Gesamtmetall sowie der Verein MINT Zukunft schaffen.

A.Rispoli--PV

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