Pallade Veneta - Erste Daten: Stromnetzentgelte für Endkunden sinken zum Jahreswechsel deutlich

Erste Daten: Stromnetzentgelte für Endkunden sinken zum Jahreswechsel deutlich


Erste Daten: Stromnetzentgelte für Endkunden sinken zum Jahreswechsel deutlich
Erste Daten: Stromnetzentgelte für Endkunden sinken zum Jahreswechsel deutlich / Foto: Ina FASSBENDER - AFP/Archiv

Die Stromnetzentgelte dürften auch für Endkunden zum Jahreswechsel spürbar sinken. Eine Auswertung der ersten Preisinformationen der Verteilnetzbetreiber am Freitag durch den Energiedienstleister ene’t zeigt Abschläge von gut 16 bis knapp 29 Prozent für Gewerbetreibende. Auch ein Musterprivathaushalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden pro Jahr kann demnach mit knapp 18 Prozent weniger Netzkosten rechnen.

Textgröße ändern:

Bislang lägen zwar erst wenige Preisblätter der Verteilnetzbetreiber für 2026 vor, erklärte ene’t. "Darunter sind aber einige Betreiber mit den größten Netzflächen." Die verfügbaren Daten deckten so gut 60 Prozent der stromversorgten Gebiete ab "und sind damit vergleichsweise repräsentativ". Tatsächlich zeichneten sich "massive Entgeltsenkungen" ab, wobei auffällig sei, "dass vornehmlich Bundesländer im Osten im kommenden Jahr von niedrigen Netzentgelten profitieren werden".

Die Netzkostensenkung geht auf einen Zuschuss der Bundesregierung in Höhe von 6,5 Milliarden Euro zur Entlastung gewerblicher und privater Stromkunden zurück. Auf den Kilowattstundenpreis gerechnet beträgt die nun absehbare Ersparnis für den Musterhaushalt ene’t zufolge knapp zwei Cent und läge damit im oberen Bereich des Korridors, den das Bundeswirtschaftsministerium bei Beschluss des Zuschusses Anfang September genannt hatte.

Die vier Übertragungsnetzbetreiber im Land hatten in ihren Preisinformationen Anfang Oktober bestätigt, den Zuschuss an die Verteilnetzbetreiber weiterzugeben. Die Prognosen dazu, in welchem Umfang die Entlastung dann an die Endkunden weitergeben würden, gingen aber auseinander. Das Vergleichsportal Verivox etwa ging von einer im Schnitt geringeren Entlastung von rund 1,3 Cent pro Kilowattstunden für Privathaushalte aus.

Die Übertragungsnetzbetreiber betonten Anfang Oktober allerdings, dass der Netzentgeltzuschuss des Bundes parlamentarisch noch nicht verabschiedet ist. "Sollte bis zum 5. Dezember 2025 keine Rechtssicherheit bestehen, ist davon auszugehen, dass sich die endgültigen bundeseinheitlichen Übertragungsnetzentgelte für 2026 entsprechend erhöhen werden", warnten sie.

F.Dodaro--PV

Empfohlen

Nato kauft nach Ausstieg der USA doch keine Aufklärungsflugzeuge bei Boeing

Die Nato-Mitgliedstaaten werden nach dem Rückzug Washingtons aus der Finanzierung - anders als 2023 beschlossen - keine Aufklärungsflugzeuge des US-Herstellers Boeing zur Modernisierung der alternden Flotte des Verteidigungsbündnisses kaufen. Das niederländische Verteidigungsministerium teilte am Donnerstag mit, ein Konsortium aus sechs Nato-Ländern hätte entscheiden, das Projekt nicht weiter zu verfolgen, nachdem die USA im Juli ihre Beteiligung an der Finanzierung der Flotte beendet hatten.

Vogelgrippe: Mehr als eine Million getötete Tiere allein in Niedersachsen

In Niedersachsen sind in diesem Jahr bereits über eine Million Tiere wegen der Ausbreitung der Vogelgrippe getötet worden. Bis Donnerstagmittag gab es 63 amtlich bestätigte Ausbrüche mit gut einer Million Tieren, wie das Landwirtschaftsministerium in Hannover mitteilte. Die meisten Fälle entfallen auf die vergangenen Wochen, seit dem 15. Oktober mussten demnach gut 950.000 Tiere getötet werden. Zudem gibt es einen weiteren Verdachtsfall, der 360.000 Legehennen bedroht.

Bundestag beschließt schärfere Regeln für Meldung von Cybervorfällen

Der Bundestag hat schärfere Regeln für Sicherheitsanforderungen und die Meldung von Cyberangriffen in Wirtschaft und Bundesverwaltung beschlossen. Die Abgeordneten billigten am Donnerstag mit den Stimmen von Union, SPD und AfD die Umsetzung der sogenannten NIS-2-Richtlinie der EU, die in Deutschland jährlich Schäden in Milliardenhöhe durch Cyberangriffe verhindern soll. Bei Verstößen gegen die Vorgaben gelten künftig auch schärfere Sanktionen.

Menschenrechtsgericht verurteilt Polen zu Entschädigung wegen Abtreibungsgesetz

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat Polen zu einer Entschädigungszahlung an eine Frau verurteilt, die wegen der unsicheren Rechtslage in Polen im Ausland abtreiben musste. Die Verzögerung bei einer Änderung des Abtreibungsrechts habe eine "Situation anhaltender Unsicherheit" verursacht, die einen Eingriff in das Privat- und Familienleben gemäß der Europäischen Menschenrechtskonvention darstellte, urteilte das in Straßburg ansässige Gericht am Donnerstag.

Textgröße ändern: