Pallade Veneta - Pilotengewerkschaft verzichtet "vorläufig" auf Streiks bei der Lufthansa

Pilotengewerkschaft verzichtet "vorläufig" auf Streiks bei der Lufthansa


Pilotengewerkschaft verzichtet "vorläufig" auf Streiks bei der Lufthansa
Pilotengewerkschaft verzichtet "vorläufig" auf Streiks bei der Lufthansa / Foto: Michaela STACHE - AFP/Archiv

Die Pilotenvereinigung Cockpit (VC) verzichtet "vorläufig" auf Streiks bei der Lufthansa. VC wolle dem Management von Lufthansa "ausreichend Zeit" einräumen, um "endlich ein verhandlungsfähiges Angebot zu einer verbesserten betrieblichen Altersversorgung" vorzulegen, teilte die Gewerkschaft am Montag mit. Der Arbeitgeber sei "am Zug".

Textgröße ändern:

Die Mitglieder von VC hatten sich in einer Urabstimmung mit großer Mehrheit für Streiks bei der Kernmarke Lufthansa und bei der Frachtsparte Cargo ausgesprochen - das Ergebnis lag Ende September vor. VC suchte dennoch erneut das Gespräch mit Lufthansa - obwohl kein neues Angebot vorlag. Auch diese Verhandlungen blieben ergebnislos, wie VC Ende Oktober erklärt hatte. In der vergangenen Woche beriet die Gewerkschaft über die weitere Vorgehensweise.

Im Lufthansa-Konzern, zu dem eine Reihe weiterer Airlines wie Brussels, Austrian, Swiss und Eurowings gehören, wird seit geraumer Zeit auch über die Arbeitsbedingungen gestritten. Arbeitnehmervertreter werfen der Konzernleitung vor, mit der Gründung neuer Airlines bewusst bestehende Tarifsysteme zu untergraben. Die Gespräche im Oktober drehten sich auch um diesen Streit.

Der VC-Vorsitzende Andreas Pinheiro kritisierte am Montag Äußerungen von Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Dieser habe gesagt, im Cockpit herrsche wenig Sorgen über die Betriebsrenten, aber große Sorge über Zukunfts- und Wachstumsperspektiven.

Ursprünglich ging es in den Tarifverhandlungen nur um die Altersvorsorge: Laut Gewerkschaft erhielten Pilotinnen und Piloten bei der Lufthansa bis 2017 eine klassische Betriebsrente mit garantierten Auszahlungen. Diese sei dann auf Drängen des Arbeitgebers durch ein kapitalmarktfinanziertes Modell ersetzt worden. Nach Angaben von VC verfehlt dieses Modell das frühere Niveau "deutlich".

P.Colombo--PV

Empfohlen

Nato kauft nach Ausstieg der USA doch keine Aufklärungsflugzeuge bei Boeing

Die Nato-Mitgliedstaaten werden nach dem Rückzug Washingtons aus der Finanzierung - anders als 2023 beschlossen - keine Aufklärungsflugzeuge des US-Herstellers Boeing zur Modernisierung der alternden Flotte des Verteidigungsbündnisses kaufen. Das niederländische Verteidigungsministerium teilte am Donnerstag mit, ein Konsortium aus sechs Nato-Ländern hätte entscheiden, das Projekt nicht weiter zu verfolgen, nachdem die USA im Juli ihre Beteiligung an der Finanzierung der Flotte beendet hatten.

Vogelgrippe: Mehr als eine Million getötete Tiere allein in Niedersachsen

In Niedersachsen sind in diesem Jahr bereits über eine Million Tiere wegen der Ausbreitung der Vogelgrippe getötet worden. Bis Donnerstagmittag gab es 63 amtlich bestätigte Ausbrüche mit gut einer Million Tieren, wie das Landwirtschaftsministerium in Hannover mitteilte. Die meisten Fälle entfallen auf die vergangenen Wochen, seit dem 15. Oktober mussten demnach gut 950.000 Tiere getötet werden. Zudem gibt es einen weiteren Verdachtsfall, der 360.000 Legehennen bedroht.

Bundestag beschließt schärfere Regeln für Meldung von Cybervorfällen

Der Bundestag hat schärfere Regeln für Sicherheitsanforderungen und die Meldung von Cyberangriffen in Wirtschaft und Bundesverwaltung beschlossen. Die Abgeordneten billigten am Donnerstag mit den Stimmen von Union, SPD und AfD die Umsetzung der sogenannten NIS-2-Richtlinie der EU, die in Deutschland jährlich Schäden in Milliardenhöhe durch Cyberangriffe verhindern soll. Bei Verstößen gegen die Vorgaben gelten künftig auch schärfere Sanktionen.

Menschenrechtsgericht verurteilt Polen zu Entschädigung wegen Abtreibungsgesetz

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat Polen zu einer Entschädigungszahlung an eine Frau verurteilt, die wegen der unsicheren Rechtslage in Polen im Ausland abtreiben musste. Die Verzögerung bei einer Änderung des Abtreibungsrechts habe eine "Situation anhaltender Unsicherheit" verursacht, die einen Eingriff in das Privat- und Familienleben gemäß der Europäischen Menschenrechtskonvention darstellte, urteilte das in Straßburg ansässige Gericht am Donnerstag.

Textgröße ändern: