Pallade Veneta - Teure Schokolade: Süßigkeitenpreise teils deutlich gestiegen

Teure Schokolade: Süßigkeitenpreise teils deutlich gestiegen


Teure Schokolade: Süßigkeitenpreise teils deutlich gestiegen
Teure Schokolade: Süßigkeitenpreise teils deutlich gestiegen / Foto: Thibaud MORITZ - AFP

Für süße Überraschungen im Adventskalender müssen Verbraucherinnen und Verbraucher in diesem Jahr teils deutlich tiefer in die Tasche greifen. Schokolade war im Oktober mehr als ein Fünftel (plus 21,8 Prozent) teurer als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Die Tafel kostete demnach gar 30,7 Prozent mehr, die Preise für Riegel oder andere Schokoladenwaren kletterten um 16,0 Prozent.

Textgröße ändern:

Andere Süßwaren verteuerten sich dem Bundesamt zufolge binnen eines Jahres insgesamt um fünf Prozent, wobei Verbraucherinnen und Verbraucher derzeit vor allem für Pralinen deutlich mehr bezahlen müssen - hier stiegen die Preise um 22,1 Prozent. Die Preise für Kekse legten verglichen mit Oktober 2024 um 1,7 Prozent zu. Die Preise für Bonbons veränderten sich mit einem Plus von 0,4 Prozent hingegen kaum; Kaugummis, Gummibärchen und Ähnliches verbilligten sich sogar um 2,8 Prozent.

Insgesamt liegt die Teuerung bei Süßigkeiten allerdings deutlich über dem Anstieg der Verbraucherpreise insgesamt, der sich laut Bundesamt im selben Zeitraum auf 2,3 Prozent belief. Die Lebensmittelpreise legten demnach nur "unterdurchschnittlich" um 1,3 Prozent zu. Gründe für die erheblich stärkere Kostenentwicklung bei Schokolade und anderen Süßigkeiten sind dem Bundesamt zufolge unter anderem Preissteigerungen bei wichtigen Zutaten wie Kakao und Zucker.

Beim Zucker seien die Erzeugerpreise nach einem deutlichen Anstieg allerdings in diesem Jahr wieder stark gesunken, führte das Bundesamt aus. Außerdem ist die Bundesrepublik beim Zucker in der Lage, ihren Bedarf selbst zu decken: Laut Statistik liegt die heimische Zuckerproduktion rechnerisch um 55 Prozent höher als der Inlandsbedarf mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 30,4 Kilogramm Zucker im Wirtschaftsjahr 2023/24.

Anders sieht es beim Kakao aus: Hier sei Deutschland bei der Produktion von Schokolade oder Pralinen auf den Import von Kakao angewiesen, erläuterte das Bundesamt. Zwar hätten sich die Importe von Kakaobohnen zuletzt gegenüber dem Vorjahr etwas verbilligt, dennoch bewegten sich die Importpreise "nach wie vor auf einem außergewöhnlich hohen Niveau". Im Jahr 2024 lagen die Importpreise für Kakaobohnen demnach mehr als dreimal so hoch (plus 219,2 Prozent) wie im Jahr 2020 und für Kakaomasse und Kakaobutter stiegen sie um 183,0 Prozent.

Ein Grund dafür sei die Knappheit von Kakao auf dem Weltmarkt "infolge von Missernten, insbesondere in Westafrika", erklärte das Bundesamt. Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) hatte bereits Ende Oktober darauf verwiesen, dass sich der Kakaopreis im langfristigen Vergleich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau bewege.

Auch die Verfügbarkeit von bestimmten Kakaoqualitäten ist demnach teilweise ein Problem, unter anderem durch schlechte Ernten, Pflanzenkrankheiten und überalterte Baumbestände in den Hauptanbauländern Elfenbeinküste (Côte d'Ivoire) und Ghana in Westafrika. Laut BDSI-Hauptgeschäftsführer Carsten Bernoth werden zudem durch den weltweiten Klimawandel "die Abstände zwischen Extremwetterereignissen, die Ernten stark reduzieren können, immer kürzer". Dies mache auch künftige Kakao-Ernten deutlich unsicherer und weniger planbar als in der Vergangenheit.

Die Entwicklungen der Rohstoffpreise wiederum könnten Auswirkungen auf die Endverbraucherpreise einzelner Produkte haben, führte Bernoth aus. Grundsätzlich kämen diese Entwicklungen jedoch aufgrund der komplexen Lieferkette immer mit zeitlichem Versatz im Lebensmitteleinzelhandel an.

A.Graziadei--PV

Empfohlen

Mangelnde Transparenz: EU verhängt Millionenstrafe gegen X

Ungeachtet von Warnungen aus dem Weißen Haus hat die EU-Kommission gegen die Onlineplattform X eine Geldbuße von 120 Millionen Euro verhängt. Die Brüsseler Behörde begründete dies am Freitag mit mangelnder Transparenz bei Werbung und Nutzerkonten auf der Plattform von Tech-Milliardär Elon Musk. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump warf der EU "Zensur" vor.

USA: Nicht mehr alle Neugeborene sollen gegen Hepatitis B geimpft werden

Unter US-Präsident Donald Trump eingesetzte Experten haben für eine Kehrtwende bei Impfungen von Säuglingen plädiert. Die Impfkommission empfahl am Freitag, Neugeborene in den USA nicht mehr grundsätzlich gegen Hepatitis B zu immunisieren. Dabei handelt es sich um eine Leberentzündung, die im schlimmsten Fall bei Kindern zum Tod führen kann. Kinderarzt-Vertreter kritisierten die neue Vorgabe als "unverantwortlich".

Gericht untersagt Eurowings irreführende Werbung mit CO2-Ausgleich

Die Fluggesellschaft Eurowings hat bei der Flugbuchung einem Gerichtsurteil zufolge Verbraucherinnen und Verbraucher mit Angaben über den CO2-Ausgleich von Flugreisen in die Irre geführt. Das Oberlandesgericht Düsseldorf untersagte der Airline, bei Online-Ticketkäufen auf bestimmte Art und Weise mit der Kompensation von CO2-Emissionen zu werben, wie das Gericht am Freitag erklärte. Damit gab es der Berufung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) statt. (Az. I-20 U 38/25)

Medienberichte: Empfehlung für Erhöhung von Rundfunkbeitrag überraschend reduziert

Beim seit Jahren umstrittenen Thema Rundfunkbeitrag gibt es Medienberichten zufolge eine überraschende Entwicklung. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) reduzierte ihre Beitragsempfehlung, wie die Branchendienst Medieninsider und DWDL am Freitag berichteten. Demnach empfiehlt die KEF eine Erhöhung um 28 Cent auf 18,64 Euro zum 1. Januar 2027 - statt der ursprünglich empfohlenen 18,94 Euro.

Textgröße ändern: