Pallade Veneta - Deutlicher Anstieg der Reallöhne im dritten Quartal

Deutlicher Anstieg der Reallöhne im dritten Quartal


Deutlicher Anstieg der Reallöhne im dritten Quartal
Deutlicher Anstieg der Reallöhne im dritten Quartal / Foto: PHILIPPE HUGUEN - AFP

Die Reallöhne sind im dritten Quartal deutlich gestiegen. Nominal stiegen die Löhne um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal - bei einer Inflationsrate von 2,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Bereinigt um den Anstieg der Verbraucherpreise stiegen die Löhne demnach um 2,7 Prozent - der bislang höchste Anstieg in diesem Jahr. Im ersten Quartal hatten die Reallöhne um 1,2 Prozent zugelegt, im zweiten Quartal um 1,9 Prozent.

Textgröße ändern:

Wie die Statistiker weiter mitteilten, legten die Nominallöhne von Geringverdienern wie schon in den Vorquartalen überdurchschnittlich stark zu. Demnach verzeichnete das Fünftel der Vollzeitkräfte mit den geringsten Verdiensten von Juli bis September eine Steigerung von 7,2 Prozent. Für das obere Fünftel mit den höchsten Verdiensten lag der Zuwachs bei 4,9 Prozent und damit so hoch wie im Durchschnitt.

Bezogen auf die unterschiedlichen Branchen waren laut Bundesamt im dritten Quartal insbesondere im Bereich Unterricht und Erziehung "überdurchschnittliche Steigerungen der Nominallöhne" festzustellen - mit einem Plus von 7,3 Prozent. Bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen gab es demnach einen Anstieg um 7,2 Prozent. Mit 6,1 Prozent stiegen auch die Löhne in der Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen sowie im Bereich Information und Kommunikation überdurchschnittlich.

Demgegenüber verzeichneten die Wirtschaftsabschnitte Baugewerbe (plus 3,5 Prozent), Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (2,9 Prozent) und Gastgewerbe (2,8 Prozent) die niedrigsten Nominallohnzuwächse.

"Es geht mit den Löhnen wieder aufwärts, das ist eine gute Nachricht - für die Beschäftigten, die Binnennachfrage und die Konjunktur", erklärte Malte Lübker vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. "Aber insgesamt haben die Reallöhne gerade einmal die herben Kaufkraftverluste der letzten Jahre aufgeholt und sind jetzt wieder auf dem Stand vom dritten Quartal 2019."

O.Pileggi--PV

Empfohlen

Mangelnde Transparenz: EU verhängt Millionenstrafe gegen X

Ungeachtet von Warnungen aus dem Weißen Haus hat die EU-Kommission gegen die Onlineplattform X eine Geldbuße von 120 Millionen Euro verhängt. Die Brüsseler Behörde begründete dies am Freitag mit mangelnder Transparenz bei Werbung und Nutzerkonten auf der Plattform von Tech-Milliardär Elon Musk. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump warf der EU "Zensur" vor.

USA: Nicht mehr alle Neugeborene sollen gegen Hepatitis B geimpft werden

Unter US-Präsident Donald Trump eingesetzte Experten haben für eine Kehrtwende bei Impfungen von Säuglingen plädiert. Die Impfkommission empfahl am Freitag, Neugeborene in den USA nicht mehr grundsätzlich gegen Hepatitis B zu immunisieren. Dabei handelt es sich um eine Leberentzündung, die im schlimmsten Fall bei Kindern zum Tod führen kann. Kinderarzt-Vertreter kritisierten die neue Vorgabe als "unverantwortlich".

Gericht untersagt Eurowings irreführende Werbung mit CO2-Ausgleich

Die Fluggesellschaft Eurowings hat bei der Flugbuchung einem Gerichtsurteil zufolge Verbraucherinnen und Verbraucher mit Angaben über den CO2-Ausgleich von Flugreisen in die Irre geführt. Das Oberlandesgericht Düsseldorf untersagte der Airline, bei Online-Ticketkäufen auf bestimmte Art und Weise mit der Kompensation von CO2-Emissionen zu werben, wie das Gericht am Freitag erklärte. Damit gab es der Berufung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) statt. (Az. I-20 U 38/25)

Medienberichte: Empfehlung für Erhöhung von Rundfunkbeitrag überraschend reduziert

Beim seit Jahren umstrittenen Thema Rundfunkbeitrag gibt es Medienberichten zufolge eine überraschende Entwicklung. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) reduzierte ihre Beitragsempfehlung, wie die Branchendienst Medieninsider und DWDL am Freitag berichteten. Demnach empfiehlt die KEF eine Erhöhung um 28 Cent auf 18,64 Euro zum 1. Januar 2027 - statt der ursprünglich empfohlenen 18,94 Euro.

Textgröße ändern: