Pallade Veneta - Scharfe Kritik aus der Wirtschaft an Arbeitsministerin Bas

Scharfe Kritik aus der Wirtschaft an Arbeitsministerin Bas


Scharfe Kritik aus der Wirtschaft an Arbeitsministerin Bas
Scharfe Kritik aus der Wirtschaft an Arbeitsministerin Bas / Foto: RALF HIRSCHBERGER - AFP

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat mit Äußerungen in ihrer Rede beim Juso-Bundeskongress scharfe Kritik auf sich gezogen. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger kritisierte einen "Aufruf zum Kampf gegen Arbeitgeber". Dies lasse "Zweifel daran aufkommen, ob der Wert und die Unabhängigkeit der Sozialpartnerschaft allen Beteiligten bewusst sind", erklärte er am Montag. Der Bundesgeschäftsführer des Mittelstandsverbands BVMW, Christoph Ahlhaus, bezeichnete die Äußerungen als "Zumutung" für "die Leistungsträger in diesem Land".

Textgröße ändern:

Bas hatte am Wochenende auf dem Juso-Bundeskongress gesagt, ihr Auftritt auf dem Arbeitgebertag in der vergangenen Woche sei "ein Schlüsselerlebnis" für sie gewesen. Es sei "da besonders deutlich" geworden, "gegen wen wir eigentlich gemeinsam kämpfen müssen".

Sie habe sich an diesem Tag "dafür stark gemacht, auch diejenigen Menschen nicht zu vergessen, die nur von der gesetzlichen Rente leben" und die "Steuerfinanzierung des Rentenniveaus angesprochen". Dafür sei sie "ausgelacht worden", fuhr Bas fort. Das habe ihr "gezeigt, wo die Linien in diesem Land wirklich verlaufen". "Sie verlaufen nicht zwischen Jung und Alt, sondern zwischen Arm und Reich. Zwischen denen, die Sicherheit brauchen und denen, die sie für verhandelbar halten."

Arbeitgeberpräsident Dulger rügte die Äußerungen als "Aufruf zum Kampf gegen Arbeitgeber", der "in der Geschichte der Bundesrepublik beispiellos" sei. "Die Behauptung, Arbeitgeber denken nur an sich, ist schlicht falsch", erklärte er. "Und der Zuruf an die Arbeitgeber, die Rentenreform belaste Arbeitgeber nicht, weil sie aus Steuermitteln finanziert werde, ist ein offenkundiger ökonomischer Irrtum." Dulger fuhr fort: "Wer Arbeitgeber bekämpft, bekämpft Wohlstand, Arbeitsplätze und soziale Sicherheit", erklärte Dulger.

Mittelstandschef Ahlhaus erklärte, die Arbeitsministerin bertreibe "im Juso-Sandkasten von Mannheim jungsozialistische Folklore und Unternehmer-Bashing". "Was wir jetzt brauchen, sind an der Realität orientierte Lösungen für die Rente und keine warmen Fußbäder für reformscheuen Parteinachwuchs", sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

FDP-Chef Christian Dürr forderte die Entlassung der Arbeitsministerin. Die SPD-Politikerin verhöhne "all jene, die in Deutschland etwas leisten und Arbeitsplätze schaffen", sagte er dem Nachrichtenportal web.de. Kritik kam auch aus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion: "Wenn die Arbeitsministerin öffentlich zum Kampf gegen Arbeitgeber aufruft, ist sie eine Fehlbesetzung im Amt", sagte der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses, Christian von Stetten (CDU), der "Bild"-Zeitung.

O.Merendino--PV

Empfohlen

Mangelnde Transparenz: EU verhängt Millionenstrafe gegen X

Ungeachtet von Warnungen aus dem Weißen Haus hat die EU-Kommission gegen die Onlineplattform X eine Geldbuße von 120 Millionen Euro verhängt. Die Brüsseler Behörde begründete dies am Freitag mit mangelnder Transparenz bei Werbung und Nutzerkonten auf der Plattform von Tech-Milliardär Elon Musk. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump warf der EU "Zensur" vor.

USA: Nicht mehr alle Neugeborene sollen gegen Hepatitis B geimpft werden

Unter US-Präsident Donald Trump eingesetzte Experten haben für eine Kehrtwende bei Impfungen von Säuglingen plädiert. Die Impfkommission empfahl am Freitag, Neugeborene in den USA nicht mehr grundsätzlich gegen Hepatitis B zu immunisieren. Dabei handelt es sich um eine Leberentzündung, die im schlimmsten Fall bei Kindern zum Tod führen kann. Kinderarzt-Vertreter kritisierten die neue Vorgabe als "unverantwortlich".

Gericht untersagt Eurowings irreführende Werbung mit CO2-Ausgleich

Die Fluggesellschaft Eurowings hat bei der Flugbuchung einem Gerichtsurteil zufolge Verbraucherinnen und Verbraucher mit Angaben über den CO2-Ausgleich von Flugreisen in die Irre geführt. Das Oberlandesgericht Düsseldorf untersagte der Airline, bei Online-Ticketkäufen auf bestimmte Art und Weise mit der Kompensation von CO2-Emissionen zu werben, wie das Gericht am Freitag erklärte. Damit gab es der Berufung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) statt. (Az. I-20 U 38/25)

Medienberichte: Empfehlung für Erhöhung von Rundfunkbeitrag überraschend reduziert

Beim seit Jahren umstrittenen Thema Rundfunkbeitrag gibt es Medienberichten zufolge eine überraschende Entwicklung. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) reduzierte ihre Beitragsempfehlung, wie die Branchendienst Medieninsider und DWDL am Freitag berichteten. Demnach empfiehlt die KEF eine Erhöhung um 28 Cent auf 18,64 Euro zum 1. Januar 2027 - statt der ursprünglich empfohlenen 18,94 Euro.

Textgröße ändern: