Pallade Veneta - Bahn muss wegen Betonschwellen Dutzende Strecken sperren

Bahn muss wegen Betonschwellen Dutzende Strecken sperren


Bahn muss wegen Betonschwellen Dutzende Strecken sperren
Bahn muss wegen Betonschwellen Dutzende Strecken sperren / Foto: Christof Stache - AFP/Archiv

Die Probleme der Deutschen Bahn mit Betonschwellen haben zu massiven Streckensperrungen im deutschen Schienennetz geführt. Einer Auflistung der Bahn-Tochter DB Netz zufolge bestehen derzeit an rund 165 Stellen im Schienenverkehr Einschränkungen bis hin zu Vollsperrungen: Dies geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel hervor, die AFP am Samstag vorlag. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte zuerst über die Antwort berichtet.

Textgröße ändern:

Schwerpunktmäßig betroffen seien die Länder Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, schreibt das Ministerium. Schuld an den Einschränkungen sind jene Betonschwellen, die auch das Zugunglück bei Garmisch Anfang Juni mit fünf Toten und vielen Verletzten mit ausgelöst haben könnten. Weil die gleiche Charge des Herstellers in Deutschland vielerorts verbaut ist, mussten bis Ende August 200.000 Bauteile geprüft werden.

Die Bahn sieht inzwischen den Verdacht erhärtet, dass mit den Schwellen etwas nicht stimmt. "Erste vorläufige Erkenntnisse aus technischen Gutachten unabhängiger Prüfinstitute legen nun den Verdacht nahe, dass ein Herstellerfehler vorliegt", teilte der Konzern gegenüber der "Süddeutschen" mit. "Die Schwellen weisen teilweise Unregelmäßigkeiten in der Materialbeschaffenheit auf."

Die Aufstellung des Ministeriums an den Grünen-Bahnexperten Gastel ist auf den 18. August datiert. Darin ist von 40 gesperrten Streckenabschnitten die Rede und von rund 120 Abschnitten, in denen die Züge besonders langsam fahren müssen. Nach Angaben der Bahn vom Freitag gegenüber der "SZ" waren aktuell noch 31 Abschnitte komplett gesperrt.

Der Abgeordnete Gastel forderte die Bahn zu raschen Verbesserungen auf. "Sicherheit hat ganz klar Vorrang", erklärte der bahnpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, der auch im Aufsichtsrat der Bahntochter DB Netz sitzt. "Die Deutsche Bahn muss jetzt alles daran setzen, die schadhaften Bahnschwellen zügig auszutauschen und die Langsamfahrstellen zu beseitigen."

Diese seien eine Ursache der bundesweit extrem vielen Verspätungen bei der Bahn und sorgten "sogar dafür, dass mancherorts überhaupt keine Züge mehr fahren können". Gastel fordert zudem ein Umdenken beim Einkauf: Die Bahn werde "diese Erfahrungen mit den Betonschwellen nutzen müssen, um die Qualität von Baustoffen und Bauteilen zukünftig besser überprüfen und sicherstellen zu können".

F.M.Ferrentino--PV

Empfohlen

Tiktok besiegelt Einstieg von Investoren und sichert Verbleib in den USA

Die Videoplattform Tiktok hat den Einstieg einer Reihe von Investoren besiegelt, um in den USA aktiv bleiben zu können: Das Unternehmen sowie der chinesische Mutterkonzern Bytedance hätten eine Vereinbarung zur Gründung eines Joint Ventures unterzeichnet, erklärte Tiktok-Chef Shou Chew in einem internen Schreiben an die Belegschaft, das der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag. Mit an Bord sind demnach die US-Unternehmen Oracle und Silver Lake sowie MGX aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Argentinien: Tausende bei erstem großen Protest gegen Mileis Arbeitsmarktreform

In Buenos Aires haben tausende Menschen gegen die geplante Arbeitsmarktreform von Argentiniens Präsident Javier Milei protestiert. Die Demonstrierenden zogen am Donnerstag (Ortszeit) vor den Präsidentenpalast im Zentrum der Hauptstadt. Aufgerufen zu dem ersten großen Protest gegen die Reform des ultraliberalen Präsidenten hatte die größte Gewerkschaft des Landes CGT. Die Demonstration sei nur "der erste Schritt", sagte deren Ko-Vorsitzender Jorge Solá. Wenn die Regierung nicht einlenke, werde es einen Generalstreik geben.

Knapp jeder Zehnte muss an Weihnachten arbeiten

Fast jeder oder jede zehnte Beschäftigte muss in diesem Jahr an Weihnachten arbeiten. Neun Prozent der Erwerbstätigen sind an Heiligabend nach 14.00 Uhr noch im Dienst, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung ermittelt hat. Am ersten und zweiten Weihnachtstag liegen die Anteile demnach ähnlich hoch.

Sehr gute Apfel- und Pflaumenernte: Menge deutlich über dem Durchschnitt

Die Apfel- und Pflaumenernte in Deutschland ist in diesem Jahr üppig ausgefallen: Die Obstbaubetriebe ernteten 1,14 Millionen Tonnen Äpfel und 51.300 Tonnen Pflaumen - damit lagen die Mengen jeweils rund 17 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Das Wetter war günstig - zur Blütezeit im Frühjahr war es mild, Frost und Hagel blieben in den meisten Anbauregionen aus.

Textgröße ändern: