Pallade Veneta - Bundesregierung beschließt Gesetzesänderung für mehr Strom aus Erneuerbaren

Bundesregierung beschließt Gesetzesänderung für mehr Strom aus Erneuerbaren


Bundesregierung beschließt Gesetzesänderung für mehr Strom aus Erneuerbaren
Bundesregierung beschließt Gesetzesänderung für mehr Strom aus Erneuerbaren / Foto: Ben Stansall - AFP/Archiv

Die Bundesregierung hat eine Gesetzesänderung zur kurzfristigen Erhöhung der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien und zum Ausbau der Kapazität des Stromnetzes beschlossen. "Alle Maßnahmen dienen dazu, unseren Gasverbrauch weiter zu senken und die Unabhängigkeit von Energieimporten aus Russland zu festigen", erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Mittwoch. Die Änderung soll auch die Einspeisung von Flüssiggas (LNG) noch in diesem Winter erleichtern.

Textgröße ändern:

Die Bundesregierung hatte dafür eine weitere Änderung des Energiesicherungsgesetzes eingeleitet und diese nun beschlossen. Vorgesehen ist etwa eine "Krisensonderausschreibung" für Solaranlagen für Januar, um die Stromproduktion aus Photovoltaik zu erhöhen. Die Stromproduktion mit Biogas soll etwa mit einer "befristeten Flexibilisierung des Güllebonus" für Anlagenbetreiber angereizt werden. Für Windenergieanlagen fallen vorübergehend Lärm- und Schattenschlagvorgaben weg, damit sie abends, nachts und morgens mehr produzieren können.

"Hinzu kommen Verfahrenserleichterungen, mit der die Nutzung von LNG-Anlagen verbessert wird, um eine möglichst große Gaseinspeisung an den Standorten Brunsbüttel, Wilhelmshaven und Lubmin in diesem Winter abzusichern", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. In den genannten Hafenstädten an Nord- und Ostsee sollen schon bald Spezialschiffe, die flüssiges Gas von Tankern aufnehmen und an Bord umwandeln, ihren Betrieb aufnehmen. Anschließend wird das Gas ins Versorgungsnetz eingespeist und über Pipelines weiterverteilt.

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Katharina Dröge, begrüßte den Beschluss. "Die heute im Kabinett beschlossenen Gesetzesentwürfe und Vorschriften enthalten wichtige Maßnahmen zur Entbürokratisierung und zum Ausbau der Erneuerbaren", erklärte sie. "Wir werden das Gesetz schnellstmöglich im Bundestag beschließen."

"Investitionen in Erneuerbare Energien sind zentral, um die aktuelle Energiekrise zu überwinden", erklärte auch die Vorsitzende des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, Kerstin Andreae. Sie monierte jedoch, dass die Novelle keine "Anpassungen bei der Umsetzung der Gasumlage" beinhalte. Die Umlage müsse auch für aus Gas produzierter Fernwärme als auch bei Gas-Festpreisverträgen fällig werden.

C.Grillo--PV

Empfohlen

Russisches Gericht verurteilt Raiffeisen Bank International zu Ausgleichszahlung

Ein russisches Gericht hat die weiterhin in Russland aktive österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) zu einer Ausgleichszahlung in Höhe von 339 Millionen Euro für die durch europäische Sanktionen verursachten Verluste des russischen Unternehmens Rasperia verurteilt. Die Summe entspreche den in Österreich eingefrorenen Vermögenswerten, erklärte RBI am Donnerstag. Die Bank kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen.

Mercosur-Abkommen: Aufschub auf kommendes Jahr möglich

Die Unterzeichnung eines EU-Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten könnte auf das kommende Jahr verschoben werden. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zeigte sich am Donnerstag bereit, der in der Frage zerstrittenen EU auf Wunsch Italiens weitere Bedenkzeit einzuräumen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) warb beim EU-Gipfel in Brüssel für einen raschen Abschluss, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zementierte hingegen seine Ablehnung. In Brüssel demonstrierten derweil tausende Landwirte.

Korruptionsverdacht: Durchsuchung bei französischer Kulturministerin Dati

Die französische Kulturministerin Rachida Dati ist erneut im Visier der Justiz: Ermittler durchsuchten am Donnerstag ihre Wohnung, das Kulturministerium und das Rathaus eines Pariser Viertels, wo sie Bezirksbürgermeisterin ist. Anlass dafür sei der Verdacht auf Korruption, Veruntreuung öffentlicher Gelder und Geldwäsche, teilte die Finanzstaatsanwaltschaft mit.

Verbraucherschützer fordern EU-weit mehr Transparenz bei Mogelpackungen

Ob Produkte mit weniger Inhalt oder Änderungen an der Rezeptur - versteckte Preiserhöhungen durch Mogelpackungen führen nach Auffassung von Verbraucherschützern dazu, dass Kundinnen und Kunden weniger für ihr Geld bekommen. Nötig sei deshalb "eine EU-weite Lösung, wie Mogelpackungen gekennzeichnet werden können", forderte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Donnerstag. Der Handelsverband Deutschland verwies hingegen auf die Lebensmittelindustrie, das Problem sei dort fehlender Wettbewerb.

Textgröße ändern: