Pallade Veneta - Venezuela bringt sich als globaler Öl- und Gaslieferant ins Spiel

Venezuela bringt sich als globaler Öl- und Gaslieferant ins Spiel


Venezuela bringt sich als globaler Öl- und Gaslieferant ins Spiel
Venezuela bringt sich als globaler Öl- und Gaslieferant ins Spiel / Foto: Federico PARRA - AFP

Angesichts der Energiekrise hat Venezuelas sozialistischer Staatschef Nicolás Maduro sein Land als globalen Lieferanten von Erdöl und Erdgas ins Spiel gebracht. "Venezuela ist bereit und gewillt, seine Rolle zu erfüllen, und auf stabile und sichere Weise das Öl und das Gas zu liefern, das die Weltwirtschaft braucht", sagte Maduro am Mittwoch während eines Besuchs des Generalsekretärs der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec), Haitham al-Ghais, in Caracas.

Textgröße ändern:

Maduro versicherte, dass sich die Ölindustrie seines Landes erholt habe. Die Ölföderung in dem sozialistischen Land war auf ein Rekordtief gefallen, nachdem jahrelang Investitionen in den Sektor und die Wartung der Anlagen vernachlässigt worden waren. Derzeit fördert Venezuela rund 700.000 Barrel Öl pro Tag, 2002 waren es noch 2,3 Millionen Barrel täglich.

Erdöl ist für Venezuela eine enorm wichtige Einnahmequelle. Die USA haben Venezuela mit einer Reihe von Sanktionen belegt, da sie Maduros Wiederwahl im Jahr 2018 nicht anerkennen. Eine 2019 verhängte Strafmaßnahme untersagt es Venezuela, auf dem US-Markt mit Rohöl zu handeln. Im Mai kündigte die Regierung von US-Präsident Joe Biden angesichts der wegen des Ukraine-Kriegs steigenden Energiepreise allerdings an, einige der Sanktionen zu lockern.

Maduro zählt zu den weltweit wenigen Staatschefs, die Russlands Einmarsch in die Ukraine rechtfertigen. Die gegenwärtige "Krise" auf den Energiemärkten sei durch "ungerechtfertigte" Sanktionen gegen Russland verursacht worden, sagte er.

Im Zuge des Ukraine-Kriegs hat Russland seine Erdgas-Lieferungen nach Europa drastisch reduziert. Europäische Länder wie Deutschland bemühen sich unter Hochdruck, ihren bisherigen Haupt-Gaslieferanten zu ersetzen. Enorm gestiegene Gaspreise sowie das Risiko von Lieferengpässen lassen allerdings einen schwierigen Winter befürchten.

Opec-Generalsekretär al-Ghais sagte während seines Besuchs in Caracas, seine Organisation stehe vor einer Herausforderung, die "ernster, kritischer" sei als alle, die sie seit ihrer Gründung vor 62 Jahren habe bewältigen müssen.

S.Urciuoli--PV

Empfohlen

Russisches Gericht verurteilt Raiffeisen Bank International zu Ausgleichszahlung

Ein russisches Gericht hat die weiterhin in Russland aktive österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) zu einer Ausgleichszahlung in Höhe von 339 Millionen Euro für die durch europäische Sanktionen verursachten Verluste des russischen Unternehmens Rasperia verurteilt. Die Summe entspreche den in Österreich eingefrorenen Vermögenswerten, erklärte RBI am Donnerstag. Die Bank kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen.

Mercosur-Abkommen: Aufschub auf kommendes Jahr möglich

Die Unterzeichnung eines EU-Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten könnte auf das kommende Jahr verschoben werden. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zeigte sich am Donnerstag bereit, der in der Frage zerstrittenen EU auf Wunsch Italiens weitere Bedenkzeit einzuräumen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) warb beim EU-Gipfel in Brüssel für einen raschen Abschluss, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zementierte hingegen seine Ablehnung. In Brüssel demonstrierten derweil tausende Landwirte.

Korruptionsverdacht: Durchsuchung bei französischer Kulturministerin Dati

Die französische Kulturministerin Rachida Dati ist erneut im Visier der Justiz: Ermittler durchsuchten am Donnerstag ihre Wohnung, das Kulturministerium und das Rathaus eines Pariser Viertels, wo sie Bezirksbürgermeisterin ist. Anlass dafür sei der Verdacht auf Korruption, Veruntreuung öffentlicher Gelder und Geldwäsche, teilte die Finanzstaatsanwaltschaft mit.

Verbraucherschützer fordern EU-weit mehr Transparenz bei Mogelpackungen

Ob Produkte mit weniger Inhalt oder Änderungen an der Rezeptur - versteckte Preiserhöhungen durch Mogelpackungen führen nach Auffassung von Verbraucherschützern dazu, dass Kundinnen und Kunden weniger für ihr Geld bekommen. Nötig sei deshalb "eine EU-weite Lösung, wie Mogelpackungen gekennzeichnet werden können", forderte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Donnerstag. Der Handelsverband Deutschland verwies hingegen auf die Lebensmittelindustrie, das Problem sei dort fehlender Wettbewerb.

Textgröße ändern: