Pallade Veneta - DGB-Chefin betont gemeinsames Interesse an Vermeidung von "Strukturbrüchen"

DGB-Chefin betont gemeinsames Interesse an Vermeidung von "Strukturbrüchen"


DGB-Chefin betont gemeinsames Interesse an Vermeidung von "Strukturbrüchen"
DGB-Chefin betont gemeinsames Interesse an Vermeidung von "Strukturbrüchen" / Foto: John MACDOUGALL - AFP/Archiv

Vor der zweiten konzertierten Aktion im Bundeskanzleramt hat die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Yasmin Fahimi, auf ein gemeinsames Interesse an der Abwendung einer Insolvenzwelle verwiesen. Es dürfe "keine massiven Strukturbrüche in der Industrie" geben, sagte sie am Donnerstag im "Morgenmagazin" der ARD und warnte vor einem "Dominoeffekt" für die Beschäftigten. In diesem Punkt hätten Arbeitnehmer und Arbeitgeber daher gemeinsame Interessen.

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Die Frage einer "Stabilisierung der Reallöhne" angesichts der dramatischen Preissteigerungen gehöre dagegen "in die Tarifverhandlungen und nicht ins Kanzleramt", betonte Fahimi. Die Gewerkschaften würden dabei differenziert die wirtschaftliche Lage der einzelnen Branchen und Betriebe betrachten. Es gebe aber insgesamt eine "klare Erwartung" hinsichtlich einer Stabilisierung.

Die DGB-Chefin betonte zugleich, dass die angestrebte Stabilisierung der Reallöhne in der gegenwärtigen Situation allein durch Tarifabschlüsse nicht zu erreichen sein werde. "Wir können diese Krise nicht auffangen, abfedern durch Tariflöhne alleine." Es brauche "zusätzlich flankierende politische Maßnahmen". Die bisherigen Entlastungspakete reichten noch nicht, das Wasser stehe Menschen "bis weit in die Mitte der Normalbeschäftigten" bis zum Hals.

Konkret forderte Fahimi eine zweite sogenannte Energiepreispauschale sowie eine Deckelung der Gaspreise. Sie äußerte sich vor der für Donnerstagmittag geplanten sogenannten zweiten konzertierten Aktion. Kanzler Olaf Scholz (SPD) will dabei mit Vertretern von Arbeitgebern und Gewerkschaften über gemeinsame Schritte angesichts der Explosion der Energiepreise und der hohen Inflation beraten. Vorbild sind ähnliche Beratungen in den 1960er Jahren.

Scholz hat die Arbeitgeber bereits aufgefordert, ihren Beschäftigten eine Inflationsprämie von bis zu 3000 Euro zu zahlen, die steuer- und abgabenfrei bleiben soll. Die Gewerkschaften begrüßen diese Möglichkeit zwar, pochen aber auf dauerhaft höhere Löhne. Die erste konzertierte Aktion fand Anfang Juli statt.

F.M.Ferrentino--PV

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