Pallade Veneta - Nur die Hälfte der Bürger hält Deutschland für kinderfreundlich

Nur die Hälfte der Bürger hält Deutschland für kinderfreundlich


Nur die Hälfte der Bürger hält Deutschland für kinderfreundlich
Nur die Hälfte der Bürger hält Deutschland für kinderfreundlich

Viele Menschen in Deutschland halten das Land für wenig kinderfreundlich. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das Deutsche Kinderhilfswerk sagten nur 48 Prozent der Teilnehmenden, Deutschland sei kinderfreundlich, wie die Organisation am Mittwoch bekanntgab. 43 Prozent äußerten die gegenteilige Meinung.

Textgröße ändern:

In vorangegangenen Erhebungen hatte jeweils noch eine Mehrheit erklärt, Deutschland sei kinderfreundlich, wie das Kinderhilfswerk ausführte. Demnach stuften 2015 noch 58 Prozent und 2018 dann 56 Prozent Deutschland als kinderfreundlich ein.

"Die Zweifel an der Kinderfreundlichkeit der deutschen Gesellschaft beruhen darauf, dass alle Bereiche, die für eine kinderfreundliche Gesellschaft als wichtig erachtet werden, als defizitär eingeschätzt werden", erläuterte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger. "Für eine kinderfreundlichere Gesellschaft wird vor allem mehr Aufmerksamkeit für die Interessen von Kindern auch in Krisenzeiten gefordert."

Die größten Defizite sahen die Umfrageteilnehmenden demnach bei der Bekämpfung der Kinderarmut und beim Schutz der Kinder vor Gewalt. "Hier muss die neue Bundesregierung gemeinsam mit Ländern und Kommunen die Rechte von Kindern konsequenter in den Blick nehmen", forderte Krüger.

Für eine kindgerechte Gesellschaft sei allerdings "immer auch die soziale Gemeinschaft verantwortlich", mahnte er. "Denn Kinderfreundlichkeit beginnt im Alltag, beim direkten und respektvollen Umgang mit Kindern. Dieser Respekt ist in unserer Gesellschaft leider an vielen Stellen nur unzureichend vorhanden."

Als negative Beispiele nannte Krüger "die Schließung von Spielstraßen, die Verwahrlosung oder der Rückbau von Kinderspielplätzen, Klagen gegen Kinderlärm oder Restaurants und Hotels, in denen Kinder keinen Zutritt haben". Dies seien "Anzeichen einer kinderentwöhnten und an manchen Stellen sogar kinderfeindlichen Gesellschaft".

Für die Umfrage hatte Forsa im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes im Januar 1004 Wahlberechtigte befragt. Die statistische Fehlertoleranz wurde mit plus/minus drei Prozentpunkten angegeben. Anlass für die Umfrage war der 50. Geburtstag des Kinderhilfswerks in diesem Jahr.

A.Rispoli--PV

Empfohlen

Mangelnde Transparenz: EU verhängt Millionenstrafe gegen X

Ungeachtet von Warnungen aus dem Weißen Haus hat die EU-Kommission gegen die Onlineplattform X eine Geldbuße von 120 Millionen Euro verhängt. Die Brüsseler Behörde begründete dies am Freitag mit mangelnder Transparenz bei Werbung und Nutzerkonten auf der Plattform von Tech-Milliardär Elon Musk. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump warf der EU "Zensur" vor.

USA: Nicht mehr alle Neugeborene sollen gegen Hepatitis B geimpft werden

Unter US-Präsident Donald Trump eingesetzte Experten haben für eine Kehrtwende bei Impfungen von Säuglingen plädiert. Die Impfkommission empfahl am Freitag, Neugeborene in den USA nicht mehr grundsätzlich gegen Hepatitis B zu immunisieren. Dabei handelt es sich um eine Leberentzündung, die im schlimmsten Fall bei Kindern zum Tod führen kann. Kinderarzt-Vertreter kritisierten die neue Vorgabe als "unverantwortlich".

Gericht untersagt Eurowings irreführende Werbung mit CO2-Ausgleich

Die Fluggesellschaft Eurowings hat bei der Flugbuchung einem Gerichtsurteil zufolge Verbraucherinnen und Verbraucher mit Angaben über den CO2-Ausgleich von Flugreisen in die Irre geführt. Das Oberlandesgericht Düsseldorf untersagte der Airline, bei Online-Ticketkäufen auf bestimmte Art und Weise mit der Kompensation von CO2-Emissionen zu werben, wie das Gericht am Freitag erklärte. Damit gab es der Berufung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) statt. (Az. I-20 U 38/25)

Medienberichte: Empfehlung für Erhöhung von Rundfunkbeitrag überraschend reduziert

Beim seit Jahren umstrittenen Thema Rundfunkbeitrag gibt es Medienberichten zufolge eine überraschende Entwicklung. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) reduzierte ihre Beitragsempfehlung, wie die Branchendienst Medieninsider und DWDL am Freitag berichteten. Demnach empfiehlt die KEF eine Erhöhung um 28 Cent auf 18,64 Euro zum 1. Januar 2027 - statt der ursprünglich empfohlenen 18,94 Euro.

Textgröße ändern: