Pallade Veneta - Elfjährige beschmierte sich bei Schulmassaker mit Blut und stellte sich tot

Elfjährige beschmierte sich bei Schulmassaker mit Blut und stellte sich tot


Elfjährige beschmierte sich bei Schulmassaker mit Blut und stellte sich tot
Elfjährige beschmierte sich bei Schulmassaker mit Blut und stellte sich tot / Foto: CHANDAN KHANNA - AFP

Nach dem Schulmassaker in Uvalde hat erstmals eines der überlebenden Kinder ausführlich über den Angriff berichtet. Dem Sender CNN sagte die elfjährige Miah Cerrillo, dass sie sich mit dem Blut eines toten Klassenkameraden beschmiert und tot gestellt habe, um so dem Schützen zu entkommen. Sie und ein Klassenkamerad nutzten das Handy ihrer getöteten Lehrerin und riefen die Polizei - sie verstehe nicht, warum diese nicht gekommen sei.

Textgröße ändern:

Sie und ihre Mitschüler schauten am Dienstag gerade den Zeichentrickfilm "Lilo und Stitch", als die beiden Lehrerinnen Eva Mireles und Irma Garcia erfuhren, dass es einen Schützen in der Schule gab, sagte Miah Cerrillo demnach einer CNN-Reporterin in einer nicht gefilmten Zeugenaussage. Die Elfjährige hat nach eigenen Angaben seit dem grausamen Angriff Angst vor Männern und wollte deshalb zusammen mit ihrer Mutter nur mit einer Frau reden. Auch habe sie nicht gefilmt werden wollen. Aber die ganze Welt solle wissen, was genau passiert sei, sagte sie der CNN-Reporterin.

Eine der Lehrerinnen habe noch versucht, die Klassenzimmertür zu schließen, doch der Schütze sei schon da gewesen, berichtete das Mädchen. Alles sei sehr schnell gegangen. Der Täter sah die Lehrerin an, wie Miah Cerrillo berichtet, und sagte "Gute Nacht". Dann habe er sie erschossen und auf deren Kollegin und einige Schüler gezielt. Miah Cerrillo wurde an der Schulter und am Kopf durch Splitter verletzt.

Danach, so die Schülerin weiter, habe der Schütze eine Tür zum benachbarten Klassenzimmer geöffnet. Sie hörte Schüsse und Schreie. Der Schütze schaltete Musik über Lautsprecher ein - "traurige Musik", wie Miah Cerrillo erzählt. Befragt, was genau sie damit meine, sagte die Elfjährige: Musik wie "Ich will, dass Menschen sterben."

Aus Angst, der Schütze könnte in ihre Klasse zurückkehren, tauchte sie nach eigenen Angaben ihre Hände in das Blut eines Mitschülers, dessen Leiche neben ihr lag, um sich damit zu beschmieren und sich tot zu stellen.

Mit dem Telefon der toten Lehrerin gelang es dem Mädchen und einem Freund, die Polizei anzurufen: "Bitte kommt, bitte kommt", hätten sie bei ihrem Anruf gefleht, berichtete die Elfjährige. Zu diesem Zeitpunkt sei sie davon ausgegangen, dass die Polizei noch nicht am Tatort war. Später habe sie von Erwachsenen erfahren, dass die Polizei schon vor Ort war. "Warum sind sie nicht reingekommen, warum haben sie uns nicht gerettet?", fragte sie weinend die CNN-Reporterin.

Bei dem Angriff auf eine Grundschule in der texanischen Kleinstadt Uvalde hatte ein 18-Jähriger zwei Lehrerinnen und 19 Kinder erschossen. Die Polizei hat inzwischen Fehler eingeräumt. Der Leiter der Behörde für öffentliche Sicherheit des US-Bundesstaates Texas, Steven McCraw, sagte in Uvalde, es sei die "falsche Entscheidung" gewesen, das Klassenzimmer, in dem der Schütze sich mit Kindern verschanzt hatte, nicht früher zu stürmen.

Seit dem furchtbaren Tag in der Schule fallen Miah Cerrillo die Haare aus. Ihre Mutter Abigale Veloz richtete eine Spendenwebsite ein, um die medizinische und psychologische Hilfe zu finanzieren, die ihre Tochter nach dem Massaker benötige. "Sie wird viel Hilfe brauchen, um das Trauma zu bewältigen, das sie durchmacht", schrieb Veloz. Bis Samstagfrüh wurden bereits mehr als 340.000 Dollar gesammelt. Damit wurde das ursprüngliche Ziel von 10.000 Dollar weit übertroffen.

D.Bruno--PV

Empfohlen

Die 13. GLA Global Logistics Conference endet erfolgreich in Bangkok, Thailand

Mehr als 2.000 Führungskräfte aus der Logistikbranche aus über 130 Ländern kommen in Thailand zusammen, um Frieden, digitale Innovation und vertrauenswürdige Zusammenarbeit in globalen Lieferketten voranzutreiben.

Regierung bei Platzausbau für Rechtsanspruch auf Ganztagsschule optimistisch

Kommendes Jahr startet der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule - und die Bundesregierung ist überzeugt, dass es bis zur vollständigen Umsetzung auch die nötigen Plätze dafür gibt. "Der Platzausbau schreitet dynamisch voran, und der prognostizierte zusätzliche Ausbaubedarf hat sich grundsätzlich verringert", heißt es im Bericht der Regierung zum Stand des Ausbaus der Ganztagsbetreuung. Der Bericht zeichne ein "zuversichtliches Bild" zur Umsetzung des Rechtsanspruchs bis zum Schuljahr 2029/2030.

Berlin: Banner gegen Neugründung von AfD-Jugendorganisation darf an Uni hängen

Ein Protestplakat gegen die am Wochenende geplante Neugründung der AfD-Jugendorganisation in Gießen darf an einer Berliner Universität hängen bleiben. Das entschied das Verwaltungsgericht Berlin am Donnerstag im Eilverfahren, wie ein Sprecher am Freitag mitteilte. Die Antragstellerin, bei der es sich um eine politische Partei handelt, kann demnach nicht von der Universität verlangen, das Banner von der Außenfassade zu entfernen.

Umfrage: Schulleitungen haben zu wenig Zeit für Leitungsaufgaben

Schulleitungen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge zu wenig Zeit für Leitungsaufgaben. Nur 18 Prozent halten die ihnen zur Verfügung stehende Leitungszeit für vollständig oder überwiegend ausreichend, wie der Verband Bildung und Erziehung (VBE) nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa unter Schulleiterinnen und -leitern am Freitag in Düsseldorf mitteilte. 82 Prozent sagen, dass die Zeit nicht reicht, um Schulen gut zu führen.

Textgröße ändern: