Pallade Veneta - Baerbock: Klimafinanzierung funktioniert nur mit Senkung der CO2-Emissionen

Baerbock: Klimafinanzierung funktioniert nur mit Senkung der CO2-Emissionen


Baerbock: Klimafinanzierung funktioniert nur mit Senkung der CO2-Emissionen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) pocht darauf, auch Maßnahmen zur weiteren Verringerung des Treibhausgasausstoßes in den Beschlusstexten der UN-Klimakonferenz COP29 in Baku zu verankern. "Klimafinanzierung funktioniert nicht ohne CO2-Minderung", sagte Baerbock am Freitag auf einer Pressekonferenz in der aserbaidschanischen Hauptstadt. Folgen und Schäden durch den Klimawandel "können wir gar nicht mehr bezahlen, wenn wir nicht in Richtung 1,5 Grad kommen", warnte die Ministerin.

Textgröße ändern:

Im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 war als Zielmarke gesteckt worden, die globale Klimaerwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu beschränken.

Baerbock äußerte sich in Baku parallel zur Veröffentlichung neuer Beschlussentwürfe der aserbaidschanischen Konferenzpräsidentschaft. Der zentrale Text zu dem angestrebten neuen globalen Rahmen für die Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen in Entwicklungsländern sieht eine Anhebung der jährlichen Beiträge der Industriestaaten auf 250 Milliarden Dollar (240 Milliarden Euro) bis 2035 vor. Insgesamt soll aus unterschiedlichen Quellen bis dahin eine jährliche Summe von 1,3 Billionen Dollar erreicht werden. Aussagen zur Minderung des Treibhausgasausstoßes enthält dieser Text hingegen nicht.

Baerbock drang vor allem auf eine Bekräftigung der Beschlüsse der Vorgängerkonferenz 2023 in Dubai für "einen Ausstiegspfad aus den fossilen Energien" sowie die Verdreifachung erneuerbarer Energien und eine Verdopplung der Energieeffizienz bis 2030.

Es sei für Deutschland und die EU essenziell, "dass wir das, was in Dubai erreicht wurde, hier festschreiben", sagte die Ministerin. Offensichtlich seien jedoch "Andere mit einem anderen Ziel angereist", nämlich diese Beschlüsse wieder zurückzudrehen. Konkret nannte Baerbock Saudi-Arabien.

In einer anderen Beschlussvorlage werden die Beschlüsse von Dubai genannt. Allerdings werden diese nicht im Text aufgegriffen, sondern es gibt lediglich einen Verweis darauf.

Es begännen jetzt "entscheidende Stunden" auf der Klimakonferenz, sagte Baerbock. Wie im Sport werde es in dieser Phase "auch meistens ruppiger". Sie forderte erneut, dass sich "auch neue große Emittenten, die sich das leisten können" an der Klimafinanzierung beteiligen müssten. Dies zielt besonders auf China und reiche Golfstaaten. Umgekehrt könnten diese dann etwa bei Naturkatastrophen auch selbst von internationalen Finanzmitteln profitieren.

Baerbock drang zudem darauf, auch die Frage der Geschlechtergerechtigkeit wie vorgesehen in den Konferenztexten zu verankern. Frauen und Mädchen seien 14 Mal stärker von Klimafolgen betroffen als Männer. Auch gegen die Berücksichtigung der Genderfrage in den Beschlüssen gab es aber in Baku Widerstände.

Die Außenministerin, die gesundheitlich angeschlagen ist, wollte eigentlich spätestens am Freitagabend nach Berlin zurückfliegen. Auf ihrer Pressekonferenz kündigte sie aber an, ihren Aufenthalt zu verlängern, um weiter an den Verhandlungen teilzunehmen.

A.dCosmo--PV

Empfohlen

Bundesregierung macht Weg für leichteren Abschuss von Wölfen frei

Die Bundesregierung hat eine Änderung des Jagdgesetzes auf den Weg gebracht, um einen möglichen Abschuss von Wölfen zu erleichtern. Damit solle der "Schutz von Weidetieren" verbessert werden, teilte das Landwirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin mit. "Mit der Aufnahme des Wolfs ins Bundesjagdgesetz kommen klare, praxistaugliche Regeln und Rechtssicherheit", erklärte Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU).

Kabinett berät über erleichterten Abschuss von Wölfen

Die Bundesregierung will den Abschuss von Wölfen erleichtern: Das Bundeskabinett berät am Mittwoch über die Aufnahme des Raubtiers in das Bundesjagdgesetz (ab 10.00 Uhr). Die Bundesländer können damit in Regionen mit hoher Wolfsdichte und einem günstigen Erhaltungszustand ein sogenanntes Bestandsmanagement einführen - und damit die Zahl der Wölfe "managen": Sogenannte Problemwölfe, die Zäune überwinden, dürfen erschossen werden. Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) will sich gegen 11.15 Uhr dazu äußern.

Deutsche Süßwarenindustrie stellt dieses Jahr weniger Schoko-Weihnachtsmänner her

Die deutsche Süßwarenindustrie hat in diesem Jahr nach eigenen Angaben weniger Schokoladen-Nikoläuse und -Weihnachtsmänner hergestellt als im Vorjahr. Als Gründe führte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am Dienstag "Kostenbelastungen bei wichtigen Rohstoffen wie Kakao und Nüssen, aber auch bei Personal, Energie sowie Bürokratie" an. Hinzu komme die Konsumzurückhaltung von Verbraucherinnen und Verbrauchern.

Verbrenner-Aus: Lockerungen in Aussicht

In Brüssel wird das Aus vom Verbrenner-Aus erwartet: Die Kommission will am Nachmittag ihre Vorschläge für Änderungen an den Regeln für den CO2-Ausstoß von Neuwagen ab 2035 vorlegen. Strittig bis zuletzt war, ob auch Autos mit herkömmlichem Verbrennermotor nach diesem Datum noch neu zugelassen werden dürfen - Ausnahmen für Hybrid-Fahrzeuge, Bio-Benzin oder Bauteile aus Europa könnten das möglich machen.

Textgröße ändern: