Pallade Veneta - Schweizer Gletscher 2022 stärker geschmolzen als je zuvor

Schweizer Gletscher 2022 stärker geschmolzen als je zuvor


Schweizer Gletscher 2022 stärker geschmolzen als je zuvor
Schweizer Gletscher 2022 stärker geschmolzen als je zuvor / Foto: Fabrice COFFRINI - AFP

Die Gletscher in der Schweiz haben in diesem Jahr mehr als sechs Prozent ihres Eisvolumens verloren - mehr als je zuvor. Wie die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) am Mittwoch mitteilte, sorgten sehr wenig Schnee im Winter und eine anhaltende Hitzewelle im Sommer dafür, dass sämtliche Rekorde der Eisschmelze gebrochen wurden.

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Der Untersuchung zufolge gingen seit Jahresbeginn rund drei Kubikkilometer Gletschereis verloren. Zum Vergleich: Bislang wurden Jahre mit zwei Prozent Eisverlust schon als "extrem" bezeichnet.

Besonders litten laut SCNAT kleine Gletscher: Der Pizolgletscher oder der Vadret dal Corvatsch etwa seien praktisch verschwunden.

Im Engadin und im südlichen Wallis schmolz Wissenschaftlern zufolge in 3000 Metern Höhe über dem Meeresspiegel eine Eisschicht von vier bis sechs Metern Dicke. Dass viele Gletscherzungen zerfallen und Felsinseln aus dem dünnen Eis auftauchen, beschleunigt den Eisverlust weiter.

Das Jahr startete den Angaben zufolge bereits mit einer geringeren Schneehöhe in den Alpen als sonst üblich, vor allem im Süden der Schweiz. Große Mengen Saharastaub im Frühling verstärkten den Effekt: Der verunreinigte Schnee absorbierte mehr Sonnenstrahlen und schmolz schneller - die Gletscher verloren den schützenden Schnee bereits im Frühsommer und die anhaltende, teils massive Hitze im Sommer ließ die Gletscher somit noch schneller schmelzen.

Gletscher sind unter anderem als Wasserspeicher von großer Bedeutung und damit auch für die Energieerzeugung mit Wasserkraftwerken. Der Weltklimarat IPCC hatte 2019 in einem Sonderbericht über die Ozeane und die weltweiten Eis- und Schneevorkommen prognostiziert, dass wegen der fortschreitenden Erderwärmung niedrig gelegene Gletscher wie in den Alpen und in Skandinavien bis zum Ende dieses Jahrhunderts rund 80 Prozent ihrer Masse einbüßen.

A.dCosmo--PV

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