Pallade Veneta - Frankreichs Senat debattiert über zweiprozentige Mindeststeuer für Milliardäre

Frankreichs Senat debattiert über zweiprozentige Mindeststeuer für Milliardäre


Frankreichs Senat debattiert über zweiprozentige Mindeststeuer für Milliardäre
Frankreichs Senat debattiert über zweiprozentige Mindeststeuer für Milliardäre / Foto: MIGUEL MEDINA - AFP/Archiv

Frankreichs Senat debattiert am Donnerstag über eine zweiprozentige Mindeststeuer für Milliardäre, die dem Staat etwa 20 Milliarden Euro einbringen könnte. Betroffen wären von dem Gesetzesvorschlag, der bereits von der Nationalversammlung verabschiedet wurde, etwa 1800 Haushalte. Es wird jedoch damit gerechnet, dass der rechtskonservativ geprägte Senat diese Reichensteuer ablehnt.

Textgröße ändern:

Der Chef der französischen Zentralbank, François Villeroy de Galhau, warnte vor Beginn der Debatte vor möglichen Folgen für französische Unternehmen. Die Höhe der möglichen Mehreinnahmen sei "illusorisch", sagte er dem Sender France Info. "Dies hätte wirtschaftliche Folgen, zumal diese Steuer in anderen Ländern nicht existiert."

Die pauschale Mindeststeuer von zwei Prozent geht auf den französischen Wirtschaftswissenschaftler Gabriel Zucman zurück, der weltweit für dieses Konzept wirbt. Nach einem Bericht seiner Denkfabrik EU Tax Observatory zahlen Milliardäre dieser Welt effektiv null bis 0,5 Prozent Steuern auf ihr Vermögen - etwa weil sie häufig Briefkastenfirmen in Steueroasen nutzten.

Zucmann betonte am Donnerstag, dass die geplante Reichensteuer nicht die Unternehmen treffen solle. "Sie würde nichts an der Attraktivität unseres Wirtschaftsstandortes ändern", schrieb er im Onlinedienst X.

Eine Gruppe von Nichtregierungsorganisationen kam am Donnerstag vor dem Senat zusammen, um den Abgeordneten eine von 64.000 Menschen unterzeichnete Petition für die Reichensteuer zu überreichen. "Es wäre ein großer Schritt zur Steuergerechtigkeit in Frankreich", sagte Layla Abdelké Yakoub von Oxfam Frankreich.

"Diese Maßnahme käme einer Konfiszierung gleich und wäre ein Verstoß gegen die Steuergleichheit", betonte hingegen Senator Emmanuel Capus, Mitglied einer kleinen Partei des Regierungslagers.

R.Lagomarsino--PV

Empfohlen

Französischer EPR-Atomreaktor Flamanville erreicht erstmals volle Kapazität

Der vor rund einem Jahr ans Netz gegangene moderne EPR-Atomreaktor im nordwestfranzösischen Flamanville hat am Sonntag erstmals seine volle Kapazität erreicht. "Der 14. Dezember 2025 markiert einen wichtigen Meilenstein: Der Reaktor von Flamanville 3 erreichte um 11.37 Uhr 100 Prozent seiner Nuklearleistung und erzeugte 1669 MW Bruttostromleistung", hieß es in einer Erklärung des Stromkonzerns und Reaktorbetreibers EDF am Sonntag.

Trump räumt mögliche Niederlage der Republikaner bei Zwischenwahlen 2026 ein

US-Präsident Donald Trump hat eine mögliche Niederlage seiner regierenden Republikaner bei den Zwischenwahlen im kommenden Jahr eingeräumt. Er habe als Präsident zwar für "die beste Wirtschaft der Geschichte" gesorgt, sagte Trump in einem am Samstag (Ortszeit) veröffentlichten Interview mit dem "Wall Street Journal" mit Blick auf die Wachstumszahlen. "Aber es könnte sein, dass die Menschen eine Weile brauchen, um das zu verstehen", fügte er hinzu.

Verdi-Umfrage: Jobcenter-Beschäftigte klagen über zu hohe Belastung

Viele Beschäftigte in Deutschlands Jobcentern erleben ihre Arbeitssituation als äußerst angespannt. Das zeigt eine Umfrage der Gewerkschaft Verdi, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Sonntag zitierten. Danach gaben 70 Prozent der befragten Beschäftigten an, bereits gesundheitliche Auswirkungen zu spüren, knapp 41 Prozent berichten von häufiger Erschöpfung und hohem Stress. Nahezu jeder Zehnte (9,9 Prozent) war deswegen bereits krankgeschrieben.

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Textgröße ändern: